Phoenix

Ti Amo

Eine eigenwillige, clevere Vision von Italodisco – made in Paris

Es hat Klasse, wie sich die Band von zwei schmierigen Glitzer­moderatoren ankündigen lässt, um dann in einer weichgezeichneten 80er-­Jahre-Studiokulisse in grotesken Fiorucci-Hemden ihren sehr schmissigen neuen Hit „J‑Boy“ zu mimen.

Das Video gibt Takt und Bilder vor zum sechsten Phoenix-­Album, mit dem die Ära der Italodisco gefeiert wird. Die Franzosen haben ja schon einige Wandlungen durchlaufen, von Supertramp-­Keyboard über R&B-Anwandlungen bis zu Schrammelpop; fast jede ihrer Platten stand für eine neue Richtung. Nun Italien und die Magie des so billig wie sexy klingenden Synthesizers. Im Titelstück singt Thomas Mars mit seiner wunderbar nasalen, beiläufigen Stimme von einer Jukebox, die mit Buzzcocks und Franco Battiato bestückt ist – passt. (Warner)