Pixies: Pixies At The BBC, 1988–91

Alle John-Peel-Sessions versammelt

Als „godfathers of grunge“ wurden die Pixies 1991 von Kurt Cobain bezeichnet, aber dieser Ruhm brachte ihnen keinen Reichtum. Erst seit der Reunion von 2004 sind Black Francis und seine Mitmusiker am Geldverdienen – und sie tun wirklich alles, damit das so bleibt. Die nach 37 Jahren Bandgeschichte noch immer schmale Diskografie aus acht Alben wurde in den vergangenen zwanzig Jahren durch Boxsets, Reissues und Live-Platten aufgewertet. Jetzt erscheinen die John-Peel-Sessions neu, jene mit „Surfer Rosa“- und „Doolit­tle“-Songs von 1988 und 1989 waren bereits auf dem Markt. Erstmals erhältlich sind nun die Sitzungen zu „Bossanova“ und „Trompe Le Monde“ (1990/91), pünktlich zur Tournee im März, bei der diese weniger geliebten Alben dargeboten werden.

Wenn eine Band es sich leisten kann, mehr Sondereditionen als Studioalben veröffentlicht zu haben, nährt das den Legendenstatus. Und die BBC-Sessions bieten grandiose Einspielungen. Live-Versionen der Pixies sind noch mutiger als die Albumfassungen. „Dead“ und „There Goes My Gun“ werden durch Dave Loverings beschleunigtes Schlagzeugspiel auf 1:32 bzw. 1:28 Minuten gedrückt und sind dennoch perfekte Mini-Epen (inklusive Neunziger-Soundeffekt: Singen durch einen Telefonverzerrer). Die Coverversionen nach dem Quiet-Loud-Quiet-Muster hätten die kurze Debüt-EP, „Come On Pilgrim“ von 1987, ideal ergänzen können: „Wild Honey Pie“ der Beatles und „In Heaven (Lady In The Radiator Song)“ von David Lynch.

Die späteren, nun erstmals verfügbaren Sessions sind noch aufschlussreicher. „Motorway To Roswell“ ohne Eric Drew Feldmans Pianotupfer, das Beach-Boys-Stück „Hang On To Your Ego“ ohne Co-Gesang von Bassistin Kim Deal. Kein Wunder, denn Black Francis brachte den Song als Vorabsingle seines zwei Jahre später erscheinenden Solodebüts heraus. Diese variierte Version bietet die einmalige Möglichkeit eines Vergleichs zwischen Black Francis und Frank Black, wie er sich dann nannte. (4AD)