Serena :: Regie: Susanne Bier

Amerika zur Zeit der Großen Depression. Der smarte Unternehmer George Pemberton (Bradley Cooper) verlässt mit seiner frisch angetrauten Frau, Serena (Jennifer Lawrence), Boston, um in den Bergen von North Carolina einen Holzhandel zu führen. Zu aller Erstaunen schlägt seine Frau sich in der Wildnis besser als erwartet, mit ihrer toughen Art verschafft sie sich schnell Respekt und steigt bald als Partnerin in sein Geschäft ein. Doch ein Unfall in den Wäldern hat schwerwiegende Folgen für die junge Liebe und lässt Serenas dunkle Seiten zum Vorschein kommen.

Bereits 2012 begann die dänische Regisseurin Susanne Bier („Nach der Hochzeit“, „Love Is All You Need“) mit den Dreharbeiten zu ihrer Adaption von Ron Rashs gleichnamigem Bestseller, doch die Fertigstellung zog sich hin, und in der Branche mutmaßte man, es könne an der mangelnden Qualität des Films liegen. Aber „Serena“ ist ein durchaus solides Melodram geworden. Dennoch hat man das Gefühl, dass es mit angezogener Handbremse erzählt wird. Bier hat für ihren Film nämlich einen Erzählton gewählt, der seltsam in der Schwebe bleibt, sich weder die konsequente Knarzigkeit von, sagen wir, Paul Thomas Andersons „There Will Be Blood“ traut noch (zum Glück) das mitleidige Schmonzettentum einer Nicholas-Sparks-Verfilmung. Das hat über weite Teile seinen Reiz, lässt aber in einigen Momenten auch durchaus formale Strenge vermissen. Auch hätte Bier gut daran getan, ihrer Protagonistin mehr Raum zur Entfaltung zu geben, ist doch oft nur zu erahnen, welche Abgründe tatsächlich im Freigeist Serena schlummern. Andererseits gibt es immer wieder Szenen, in denen sich der Glanz von Biers Können vollends zeigen kann. Hinzu kommen die wunderbaren Bilder von Kameramann Morten Søborg, der die faszinierende Ausstrahlung der nebeldurchwaberten Wälder einzufangen vermag. Doch trotz alledem bleibt am Ende leider das diffuse Gefühl, dass Bier mit „Serena“ unter ihren Möglichkeiten geblieben ist.

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