„Shiva Moon“

von Helge Timmerberg beschreibt eine Reise quer durch Indien, von der Quelle bis zur Mündung des Ganges, und zugleich ist es eine Art Selbstfindungstrip. Er erinnert sich an den ersten Besuch in kiffbewegten Zeiten, seine spirituelle Sehnsucht von einst, er trifft alte Bekannte, findet neue Freunde, sucht Lieblingsorte auf – und trotzdem fehlt etwas. Timmerberg, der Indien-Profi und Globetrotter, der schon 60 Prozent der Erde bereist hat, ist plötzlich satt. Eigentlich wollte er hierher, um endlich mal nicht arbeiten zu müssen, aber schon bald merkt er, dass er gar nicht ohne das Schreiben kann. Und dann landet er in Kalkutta, und am letzten Tag lernt er doch wieder ein Indien kennen, das er noch nicht kennt. Aber jetzt muss er nach Hause, denn – eine hübsche Pointe – er hat Zahnschmerzen. Timmerberg ist ein manischer Journalist, kein Schriftsteller, wie er selbst ein wenig zerknirscht einräumt, sondern ein „elender Erleben-Müsser“. Aber was er aus dem Erlebten macht, das ist ehrlich, street wise, durchaus witzig und in einen leger-schlenkrigen Stil gegossen, also eines Schriftstellers mehr als würdig. Dummerweise erlebt er hier gar nicht so viel.

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