SWELL: Psychofolk voll dunkler Poesie

Der Dreck, das Elend, die Dunkelheit – erst vor jenem Hintergrund kann die Schönheit der Kunst strahlen. So glauben es jedenfalls Swell. Jahrelang nahmen die Klangperfektionisten in dem eigenen Studio im Tenderloin District, einer schaurigen Ecke San Francis««, ihre Alben auf. Dann wollten sie ihren Sound modifizieren, eine Ortsveränderung schien unvermeidbar. Das Trio zog nach L.A. Aber in der Stadt der Bodybuilder und Gesundheitssoldaten wird wohl kaum fündig, wer die Poesie sucht. Zu diesem Schluß kamen schließlich auch Swell – leider brauchten sie acht Monaten dafür. Der Titel ihrer Platte „Too Many Days Without Thinking“ bezieht sich auf dieses kreative Vakuum. Das hatte das Grübler-Ensemble aber bald wieder aufgefüllt, nachdem es nach New York umgezogen ist. Hier verliehen Swell ihren immer schwarz schimmernden Tracks die gewohnte Intensität. Denn der Psycho-Folk von Swell leuchtet hoffnungsvoll wie der Schriftzug eines Diners in einer düsteren Straße.

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