The Free Design – Cosmic Peckaboo

Drei Jahrzehnte nach ihrer Trennung ein Album der Sensibilisten Die Rückkehr nach 28 Jahren kündigte sich nur zaghaft an: Auf der vortrefflichen letztjährigen Compilation „Caroline Now! -The Songs Of Brian Wilson And The Beach Boys“ verliehen der idiosynkratische Chris Dedrick und seine Formation The Free Design dem rührenden „Endless Harmony“ einen neuen Anstrich. Aus der geplanten One-off-Wiedervereinigung wurden letztlich doch elf vollkommen neue Songs – und dies in derselben Besetzung, die vor 34 Jahren debütierte.

Welch Wunder, dass „CosmicPeckaboo“ klingt wie aus der Zeit gefallen und mit den herkömmlichen Maßstäbe nur schwer zu messen ist. Als vager Vergleich sollten die klassischen Vocal-Groups, Jimmy Webb, die Beach Boys und die cherubinischen, völlig zu Unrecht in mancherlei Kreisen verpönten Carpenters genügen. Mit anderen Worten: Musik von einem anderen Stern. Klar, dass bei soviel Wohlklang und Eleganz, die „Cosmic Peckaboo“ zweifellos versprüht, auch die Gefahrenquellen nicht weit sind: Gesäusel. Muzak. Esoterik. New-Age. Mike Oldfield. Enya. Diese Klippen umschiffen The Free Design souverän und bedauern mal augenzwinkernd und mit viel Humor, mal ein bisschen zu ambitioniett und sophisticated den Verfall der Musikkultur: Im beschwingten „The Hook“ heißt es: „AU the pretty young singers with their populär songs/ Kind of short on meaning but the beat goes on/ We all fall asleep unless the chorus is the hook.“

Bei allem Spott: Die ergrauten Veteranen können ihn sich anscheinend leisten, zumal sich Bands wie Stereolab, Saint Etienne oder die High Llamas nur mit großer Ehrfurcht zu den mehrstimmig agierenden New Yorkern äußern. Der Abschluss „Perfect Love“ bedient sich wieder der ganz großen Geste: „In this world there’s a mystery, and its name is love/ There’s no time or place that love cannot be found.“ Der Rest ist Liebe.

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