Vinyl von Wolfgang Doebeling
The Yardbirds – The Complete BBC-Sessions (ABRAXAS/BBC)
Digitales Remastern zieht jeder Aufnahme den Zahn, um Neil Young zu zitieren. Kein Wunder also, daß die hier versammelten 27 Live-in-the-studio-cuts clean klingen, um nicht zu sagen klinisch. Auch musikalisch ziigelten sich die R&B-Rabauken in den heiligen Hallen der BBC und zeigen sich überaus diszipliniert. Ausgewiesenen Popnummern wie „Still I’m Sad“ kommt das durchaus zugute, Rock ‚N‘ Roll-Fetzer wie „Train Kept A-Rollin“‚ freilich verlieren entscheidend durch der Widerspenstigen Zähmung. Ein lendenlahmes Dylan-Cover und „Hang On Sloopy“ sorgen für Kopfschütteln, Radio-DJ-Animationen für Schmunzeln, das auf den Innenseiten des Foldout-Covers abgedruckte Interview mit Chris Dreja und Jim McCarty für das eine oder andere Aha. For fans only. 3,0
Eric Clapton & Friends – From Yardbirds To Bluesbreakers (GET BACK)
Das gilt mehr noch für diese lOinch-LP auf weißem Vinyl, auch wenn vor allem den im Juni 1965 in Jimmy Pages Haus zelebrierten Jam-Sessions eine gewisse Historizität nicht abzusprechen ist. Schon der illustren Besetzung wegen: neben Clapton und Page u.a. Ian Stewart, Bill Wyman und ein Blues-beseelter Mick Jagger an der Harmonica. Die Klangqualität ist krude, was diesen Rhythm & Blues-Workouts eher nützt als schadet. 3,0
The End – Inrtrospection (Tenth Planet/Decca)
Eine Kollaboration der Beaues mit den Stones vermuteten damals, 1968, tatsächlich nicht wenige hinter The End. Futter bekam die aus heutiger Sicht aberwitzige Spekulation durch den Umstand, daß Bill Wyman als Produzent verantwortlich zeichnete, und daß Stücke wie das als Single veröffentlichten „Shades Of Orange“, sagen wir, Ideen und Sounds der konkurrierenden Weltmarktführer belehnten. Their Satanic Sgt. Pepper’s Request Band, ahem. Müde Psychedelik, Anleihen bei Freakbeat und den fabelhaften Pink Floyd sowie zeitkonforme Nonsense-Lyrik („Dispensation for life/ Compensating for strife/ Registration of facts/ Proving life is an act“) machen den Trip zu einem gemischten Vergnügen. Watts spielt Tabla, Nicky Hopkins Harpsichord, und ein Gordon Smith füllt die Rolle des „spiritual adviser“. 3,0