Bear Family Records: Richard Weize erhält Bundesverdienstkreuz

Seit über 40 Jahren sammelt und vertreibt der heute 75-Jährige Musik – und schuf damit einen beispiellosen Schatz, der ohne seine Mühen vermutlich vergessen worden wäre. Das wurde nun auch von der Bundesregierung gewürdigt

Richard Weize, Musikproduzent und Gründer des Plattenlabels „Bear Family Records“, hat das Bundesverdienstkreuz erhalten. In den vergangenen 40 Jahren schuf er eine Art popmusikalisches Archiv – und zwar in beispielloser Dichte und Qualität. Damit rettete der 75-Jährige ein großen Teil der Musikgeschichte vor dem Vergessen. Für seine jahrelange, höchst akribische Arbeit wird Weize nun geehrt.

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Im Jahr 1975 gründete Richard Weize „Bear Family Records“, dessen Leitung er inzwischen an seine Mitarbeiter*innen abgab. Doch dank ihm entwickelte sich das Label im Laufe der Jahrzehnte zu etwas, das man einen riesigen Aufbewahrungsort für popkulturelle Musik nennen könnte. Mit den sogenannten „RWA – Richard Weize Archives“ legt das Label den Fokus auf „die Wiederveröffentlichungen seltener, teilweise vergessener Aufnahmen, die die Lücken, nicht nur bei Sammlern und Musikhistorikern, ausfüllen“, heißt es auf der Website. Als Musikproduzent, Plattensammler und Händler von Tonträgern nutzte Weize wertvolle, internationale Kontakte, um seinen Musik-Fundus in den vergangenen 40 Jahren zu dem wachsen zu lassen, was er heute ist. Vom Kabarett der Weimarer Republik über Rock ’n’ Roll, Soul, Blues, Country, Pop oder Schlager der Nachkriegszeit.

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Weize schuf einen Spiegel vergangener Jahrzehnte

Doch der gebürtige Niedersachse hat nicht nur gesammelt, er hat auch viele Multi-CD-Boxen sowie augenscheinlich unbedeutende Stücke detailliert erforscht, aufgearbeitet und anschließend in der bestmöglichen Qualität veröffentlicht. Aus musikjournalistischer Sicht wäre eine festliche Überreichung des Ordens demnach mehr als angebracht, doch wegen der noch immer anhaltenden Corona-Pandemie fand die Zeremonie im privaten Rahmen statt.

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