Roger Waters: Jetzt schießt er scharf gegen Eddie Van Halen und AC/DC

Motzen als neue Kernkompetenz des Pink-Floyd-Mitgründers. Wer hätte das gedacht? „Harter Rock“ ist nicht seine Tasse Tee

Mit seinen 79 Jahren könnte die britische Rock-Ikone Roger Waters eigentlich Altersmilde walten lassen. Stattdessen feuert der frühere Progger, der Mitte der Achtziger im Streit als Gründungsmitglied seine alten Kumpels von Pink Floyd verlassen hatte, aus allen Rohren.

Im Drei-Stunden-Gespräch in der Spotify-Talkshow „The Joe Rogan Experience“ verriet seinem selbst kontroversen Gastgeber, dass er mit „lautem“ Rock ’n‘ Roll“ überhaupt nichts anfangen könne. Darunter versteht Waters nicht etwa derbe Spielarten wie Death oder Trash Metal, sondern die Sounds von durchaus gestandenen Kollegen.

„Ich interessiere mich nicht wirklich für lärmenden Rock ’n‘ Roll. Viele Leute mögen ihn lieben, aber AC/DC oder Eddie Van Halen oder so etwas ist geht mir völlig am Arsch vorbei. Wer das spielt, ist mir egal. Doch ich frage nicht ‚Wer?‘ Natürlich kenne ich die Namen. Und Eddie mag brillant, ein großartiger Gitarrist oder gar wunderbar sein. Doch es interessiert mich einfach nicht!“

Einmal warm geredet, gab Waters auch zu, nicht viel über die Rockgeschichte zu wissen. Mit der meisten „populären Musik“ könne er nur wenig anfangen. „Es gibt durchaus bestimmte Leute, von denen ich großer Fan bin. Hauptsächlich die Poeten und Singer-Songwriter; Dylan, Neil Young und so. Doch ich will hier keine lange Liste aufstellen, auch wenn ich das sicherlich könnte.“ Rock der etwas härteren Gangart gehöre aber definitiv nicht dazu.

Seine eigenwilligen Einlassungen zum Ukraine-Krieg und sein rabiates Engagement für das Israel-kritische Boykott-Movement BDS hatten ihn zuletzt immer wieder in die Schlagzeilen gebracht, zuletzt mit einem explosiven Interview mit dem amerikanischen ROLLING STONE (vom 4. Oktober).

Ähnlich wie im polnischen Krakau regt sich auch in München Widerstand gegen sein sein Frühjahr-2023-Konzert im Rahmen des Tourzyklus „This Is Not A Drill“. Laut einer Meldung der „Süddeutschen Zeitung“ hat sich OB Dieter Reiter (SPD) gegen einen Waters-Auftritt in der Wiesn-Metropole positioniert. Während in Polen bereits Absage-Stimmung herrscht, scheint eine breitere gesellschaftliche Debatte hierzulande gerade erst zu beginnen.

Das US-Branchenblatt „Variety“ will zudem erfahren haben, dass der Megadeal um den Verkauf des Musikkataloges von Pink Floyd (für geschätzte 500 Millionen Dollar) ob seiner auch politisch relevanten Einlassungen in Gefahr geraten ist.

Derweilen steckte Rogers selbst seinem Talk-Gastgeber Rogan, dass er an einem Buch mit Enthüllungen über Pink Floyd arbeiten würde. Das Material bezeichnete er als „schwierige Dinge, über die man schreiben muss.“

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