Roger Waters schreibt offenen Brief an den russischen Präsidenten Putin

Man wird doch mal fragen dürfen, oder!? „Herr Putin, sehen Sie ein Ende dieses Krieges?“

Wenn es um das Thema „Pop und Politik“ geht, denkt das Ex-Pink-Floyd-Gründungsmitglied, 79, bekanntlich in ganz großen Dimensionen. Nach seinem verbalen Scharmützel vom letzten Wochenende über den Krieg in der Ukraine mit den Behörden im polnischen Krakau, wendet Roger Waters sich nun direkt an den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Dieser „offene Brief“ wurde über die Socials von Waters in die Weiten des Internets gesetzt. In seiner länglichen Botschaft stellt er auch einiges klar!

Als wäre er Ständiges Mitglied im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UN) spricht er Putin direkt an:

„Würden Sie sich ein Ende dieses Krieges wünschen? Wenn Sie mit ‚Ja, bitte‘ antworten, würde das die Dinge sofort sehr viel einfacher machen“, so Waters.

„Wenn Sie sagen würden: ‚Auch die Russische Föderation hat keine weiteren territorialen Interessen als die Sicherheit der russischsprachigen Bevölkerung auf der Krim, in Donezk und Lubansk‘. Das würde auch helfen.“

Diese von der ihm eigenen Hybris geprägten Botschaft ist auch eine Reaktion auf seine bisherigen Einlassungen zum russischen Angriffskrieg auf die Ukraine.

Waters deutet an, dass er zu seinem Putin-Schreiben angeregt wurde, nachdem er die zahlreichen Kommentare zu seinen Briefen an die ukrainische First Lady Olena Zelenska gelesen hatte, Hier wurde er unter anderem dafür angegangen, dass er stets nur eine Seite des Konflikts thematisiert hat.

Der Ex-Floyd-Bassist hatte Überflieger-mäßig behauptet, dass er seit dem Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine im Februar 2022 versucht habe; seinen „kleinen Einfluss zu nutzen, um einen Waffenstillstand und eine diplomatische Lösung herbeizuführen“.

Dabei sollte dem Sicherheitsbedürfnis sowohl der Ukraine als auch der Russischen Föderation Rechnung getragen werden.

Waters wendet sich in seinem Traktat vehement gegen die Behauptung, dass Putin und sein Regime „ganz Europa überrennen wollen, angefangen mit Polen und den Staaten des Baltikums.“

Sollte dies der Fall sein, so der große geopolitische Stratege Roger Waters, „könnten wir genauso gut damit aufhören, das äußerst gefährliche Spiel des ’nuklearen Feiglings‘ zu spielen, mit dem sich die Falken auf beiden Seiten des Atlantiks äußerst wohl fühlen.”

Gegen Ende seiner weltpolitischen Depesche entwarf er mal eben ein Verhandlungskonzept für mögliche russisch-ukrainische Konsultationen. Wiederum direkt an Putin gewandt, findet Waters:

„Wenn ich all die Reden und Statements richtig verstanden habe, möchten Sie einen Neutralitätsstatus für einen souveränen Nachbarn Ukraine aushandeln? Sehe ich das richtig? Angenommen, ein solcher Frieden könnte ausgehandelt werden. Dann müsste er eine absolut verbindliche Vereinbarung beinhalten, nie wieder irgendwo einzumarschieren!“

Seine Conclusio ist: Es sei ja hinreichend bekannt, dass sowohl die USA als auch die NATO in andere souveräne Länder einmarschieren, „wenn es ihnen gerade in den Kram passt. Oder für ein paar Barrel Öl. Das bedeutet nicht, dass Sie das auch tun sollten! Ihr Einmarsch in die Ukraine hat mich völlig überrascht, es war ein abscheulicher Angriffskrieg, ob er nun provoziert wurde oder nicht.“

Das wiederum hatte man so deutlich von Waters noch nicht gehört oder gelesen.

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