Sido: „Scheiße, dass ich als Verschwörungstheoretiker verschrien werde“

Sido fühlt sich missverstanden und will klarstellen, dass er nicht in einer Reihe mit Verschwörungstheoretikern stehe

Sido fürchtet um seinen Ruf, nachdem er in einem Interview mit dem Rapper Ali Bumaye Ansichten geteilt hat, die den Anschein erwecken, er könnte manchem glauben, was die QAnon-Bewegung antreibt: Den Kampf gegen angebliche systematische Kindesentführungen und Folter, die in unterirdischen Systemen stattfinde, und die aus den jungen Körpern das Adrenochrom hervorbringe – was Milliardären eine Verjüngungskur bescheren soll (das war die Kurzfassung dieser unsinnigen Verschwörungstheorie). Sidos Kollege Xavier Naidoo zum Beispiel treibt mit diesen Geschichten seine Follower an. Auch Sido brachte in dem Videointerview seine losen Gedanken zu angeblichen Kinderhändler-Ringen und geheimen Staatsgewalten an, wurde aber nicht konkret. Was natürlich erst recht so wirkte, als wisse er mehr, als er sagen wolle – ein Verhaltensmuster, das nunmal gerade auch Verschwörungstheoretiker antreibt.

Nun hat Sido ein Statement veröffentlicht, in dem er sich von eben diesen Verschwörungstheoretikern distanzieren will. Zunächst versucht er die Wogen zu glätten. „Im Grunde ist mir scheißegal, ob die Leute wieder versuchen, mir irgendwas in den Mund zu legen oder nicht“, so führt er in seiner Erklärung an, die sein inoffizielles Sprachrohr, hiphop.de, veröffentlich hat.  „Meine ganze Karriere über läuft das so.“

„Habe mit Attila Hildmann und KenFM nichts zu tun“

Sido in Berlin

Dann distanziert er sich von den Populisten – in dessen Nähe er sich mit seinen Andeutungen über Geheimwissen wohl unfreiwillig selbst bugsiert hat. „Ich möchte nur nicht in einer Ecke stehen mit den Attila Hildmanns und KenFMs dieses Landes. Ich habe mit sowas nichts zu tun. Ich sitze zu Hause und gucke mir diese Videos an und lache mich kaputt über die. Ich habe mit diesen Menschen nichts zu tun.“

Dass man ihn nun mit diesen Leuten in Verbindung bringt, sei nie seine Absicht gewesen: „Deswegen finde ich es jetzt einfach grade richtig scheiße und gefährlich, dass mir diese Worte in den Mund gelegt werden und ich als Verschwörungstheoretiker verschrien werde.“

Timmy Hargesheimer
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