So klingt die (fürchterlich langweilige) Hymne für die FIFA-WM in Russland

„Colors“ von Jason Derulo soll eigentlich die kulturelle Vielfalt des Turniers und natürlich die Schönheit des Spiels spiegeln. Mit Fußball hat der Song allerdings so rein gar nichts zu tun.

Auch bei der 21. Runde der FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft darf natürlich eine offizielle Hymne nicht fehlen. Jason Derulo tritt mit seinem am Freitag (09. März) veröffentlichten Song „Colors“ die Nachfolge von Jennifer Lopez und Pitbull an, die 2014 zur WM in Brasilien „We Are One (Ole Ola)“ skandierten.

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Die neue Hymne verzichtet natürlich ebenfalls nicht auf große Emotionen und viele Ohs und Ahs im Refrain, kommt allerdings etwas anschmiegsamer daher als die meisten WM-Lieder zuletzt. Laut Coca Cola, das den Song offiziell präsentiert, verströmt „Colors“ all die „gebündelte Freude, die mit der Ankunft des weltgrößten Fußballturniers einhergeht“. Was immer das auch heißen mag, denn Jason Derulo singt von vielen Dingen, aber gewiss nicht vom Fußball.

Zur Motivation für seinen Song sagte er allerdings: „Durch meine Jahre des Reisens habe ich die Schönheit in unseren kulturellen Unterschieden zu sehen und zu würdigen gelernt. Ich schrieb ‚Colors’, um diese Vielfalt zu zelebrieren und Teil der unglaublichen Energie zu sein, die Sportfans aus aller Welt ihren Teams mitgeben.“

Auf einen Unbekannten setzt die FIFA für ihre WM-Hymne natürlich nicht: Der 28-jährige R&B-Sänger hat mehr als 115 Millionen Singles verkauft und seine Songs wurden mehr als sieben Milliarden Mal gestreamt.

Die deutschen WM-Songs

Offizielle WM-Hymnen gibt es noch gar nicht so lange, WM-Songs allerdings vor allem in Deutschland schon seit den 70ern. Die Elf um Franz Beckenbauer machte es dem singenden Kaiser („Gute Freunde kann niemand trennen“) 1974 nach und sang: „Fußball ist unser Leben“. Vielleicht gab der Hit den Nationalkickern den richtigen Rückenwind für den Titel im eigenen Land.

1982 sang Michael Schanze für die WM in Spanien passend „Olé España“. Als Background-Chor grölten Jupp Derwall und Toni Schumacher. 1986 besang Peter Alexander „Mexico mi amor“ und Lothar Matthäus und Co. krakeelten in Poncho und mit Sombrero dazu. 1990 überließ man dann Udo Jürgens, mit der grauenhaften Nummer „Wir sind schon auf dem Brenner, wir brennen schon darauf“ die Volksseele auf das Turnier in Italien vorzubereiten. Aber auch dieser Song beflügelte zum Titel. Nach 1990 stellten die Deutschen das Singen glücklicherweise ein.

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Offizielle WM-Songs

  • 1990, Italien: Gianna Nannini – „Un estate italiana“ (Ein italienischer Sommer).
  • 1994, USA: Daryl Hall + Sounds of Blackness – „Gloryland“
  • 1998, Frankreich: Ricky Martin – „La Copa de la Vida“
  • 2002, Japan/Südkorea: Anastacia – „Boom“
  • 2006, Deutschland: Il Divo „The Time Of Our Lives“ und Herbert Grönemeyer – „Zeit, dass sich was dreht“
  • 2010, Südafrika: Shakira – „Waka Waka“
  • 2014, Brasilien: Jennifer Lopez und Pitbull – „We Are One (Ole Ola)“
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