Steigende Versandgebühren für Vinyl: Deutsche Plattenläden starten Petition gegen DHL

Für die Petition wurden bereits knapp 11.300 Unterschriften gesammelt.

Die Besitzer*innen von Plattenläden in Deutschland wehren sich momentan mittels einer Petition gegen die Preisänderungen der Deutschen Post und DHL für Pakete, die am 1. Juli 2022 in Kraft treten wird. Zuvor hatte die beiden Paket- und Brief-Unternehmen Änderungen angekündigt, die sich stark auf die Kosten für den internationalen Versand auswirken werden.

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Preiserhöhung für den weltweiten Versand

Ab dem 1. Juli 2022 werden die Abmessungskriterien für Pakete, die unter der Kategorie „Warenpost International“  – dem Standard für den Versand von Schallplatten nach Übersee – verschickt werden, reduziert. Derzeit kostet der Versand von ein oder zwei Schallplatten von Deutschland in den Rest der Welt nur 5 €. Durch die Preisänderung erhöhen sich jedoch die Kosten – mit Sendungsverfolgung – ab nächsten Monat auf bis zu 19,89 €. Die Versandkosten einer Schallplatte nach Großbritannien steigen auf bis zu 16,70 €.

„Kein Plattenladen wird überleben können“

Wenn die Änderungen am 1. Juli in Kraft treten, müssen die Verkäufer*innen damit beginnen, ihre Waren unter der Kategorie „Päckchen M International“ zu versenden. Schließlich handelt es sich dabei um die billigste übrig gebliebene Option, die den Plattenladenbesitzer*innen noch bleibt. Trotzdem beträgt der Preis der „Päckchen M International“  immer noch das zwei- bis dreifache vom jetzigen Preis.

„Derzeit kann ich zwei 12″-Platten für 5 € in die USA, nach Kanada oder sogar nach Australien schicken. Ab Juli wird der Versand desselben Pakets 20 Euro kosten“, sagte Andy Vaz, Inhaber des deutschen Plattenladens Yore Store, im Gespräch mit „Mixmag“. 

„Sie haben das Format des Pakets so verändert, dass Vinyl-Schallplatten nicht mehr zu diesem günstigen Preis passen – uns fehlen etwa 5 cm. Die Leute werden auf keinen Fall 20 € für den Versand einer 10- oder 15-Euro-Platte zahlen wollen. Das wird sich auf alle deutschen Labels aller Genres auswirken, auf jeden, der Platten über Bandcamp oder Discogs verschickt, und so weiter“, fügte er hinzu.

„Ich mache das schon seit 1998, und die USA sind unser stärkster Markt für den Verkauf von Schallplatten. Kein Plattenladen wird ohne diesen Markt überleben können, denn wir können nicht nur von Laufkundschaft leben“, betonte Vaz abschließend.

Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels wurden bereits knapp 11.300 Unterschriften gesammelt. Das derzeitige Ziel liegt jedoch bei 15.000 unterzeichneten Petitionen. Es braucht also noch ein paar tatkräftige Helfer*innen. Wer die Petition unterstützen willst, kann sie hier online unterzeichnen.

+++ Dieser Artikel erschien zuerst auf musikexpress.de +++

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