Taylor Swift über vereitelten Terroranschlag in Wien: „Wir haben ein Massaker verhindert“

Die Sängerin spricht in ihrer Dokumentarreihe The End of an Era über den vereitelten Terroranschlag und die Absage der Wien-Konzerte

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Als angekündigt gibt Taylor Swifts Dokumentarreihe „The End of an Era “einen Blick hinter die Kulissen der „Eras Tour“. Auch dann, wenn es düster wird. Die erste Episode der Serie zeichnet den unvorstellbaren Schrecken nach, der die Tour während des europäischen Abschnitts traf. Im August 2024 war Swift gezwungen, drei Abende in Wien, Österreich, abzusagen, nachdem ein Terroranschlag vereitelt worden war.

Umgang mit der Angst und Rückkehr auf die Bühne

„Ich hätte nie in meinem Leben gedacht, dass wir es mit einem Terroranschlag zu tun haben würden“, sagt Swift in „The End of an Era“. Sie trägt in einem direkt in die Kamera geführten Interview ein schwarzes Shirt und wischt sich Tränen aus den Augen. „Wir haben ein Massaker verhindert“, fährt Swift fort.

Anschließend erklärt sie, wie sie mit solch lebensverändernden Ereignissen umgeht und dennoch weitermacht, um für Millionen von Fans aufzutreten. „Man schottet es ab“, sagt sie und vergleicht sich mit einer Pilotin, die allen versichern muss, dass alles in Ordnung ist, selbst wenn es das nicht ist.

Weniger als eine Woche nach dem vereitelten Terroranschlag in Wien standen für Swift und ihr Team fünf Shows im Wembley Stadium in London an. Die erste Episode von „The End of an Era“ begleitet die Sängerin bei ihrer Rückkehr auf die Bühne. Nur wenige Tage nachdem der Tourstopp in Wien Tausende von Leben in Gefahr gebracht hatte.

„Ich habe ein seltsames Gefühl, wenn ich an diese letzten fünf Shows in Europa denke“, gibt Swift im Vorfeld zu. In dem Clip ist deutlich zu sehen, dass sie von den katastrophalen Ereignissen noch stark mitgenommen ist. Ihre Stimme ist rau und brüchig. Sie trägt ein übergroßes T-Shirt. Dennoch bleibt Swift widerstandsfähig.

Wembley, Teamgeist und besondere Momente

„Es gibt keine Herausforderung, die sie nicht meistern wird“, sagt Swifts langjähriger Bassist Amos Heller, während sich das Team auf die Wembley-Termine vorbereitet. Heller weiß, wovon er spricht – er tourt seit 2007 mit dem Star.

So beginnt die Herausforderung, den Fans das beste Comeback-Konzert aller Zeiten zu bieten. Swift ruft ihren langjährigen Weggefährten und Freund Ed Sheeran an, um mit ihm im Rahmen der Surprise-Song-Sektion aufzutreten. In einem intimen Moment hinter der Bühne mit Sheeran erzählt Swift, dass das Filmteam, das sie gerade begleitet, ursprünglich in Wien mit den Dreharbeiten beginnen sollte. Im selben Clip gibt sie zu, sich „in letzter Zeit sehr gejagt“ zu fühlen.

Nach dem Terrorplan und den abgesagten Wien-Shows wurde Swift im Netz dafür kritisiert, sich unmittelbar danach nicht öffentlich geäußert zu haben. Die Sängerin kommentierte die Ereignisse erst, nachdem sie ihre London-Shows abgeschlossen hatte.

Swifts Stellungnahme und emotionale Nachwirkungen

„Ich möchte ganz klar sein: Ich werde mich öffentlich nicht zu etwas äußern, wenn ich glaube, dass dies diejenigen provozieren könnte, die den Fans bei meinen Konzerten schaden wollen“, schrieb Swift damals auf Instagram. „Meine Priorität war es, unsere Europa-Tour sicher zu Ende zu bringen.“

Die Episoden von The End of an Era zeigen außerdem, wie emotional Swifts Shows im Wembley Stadium für sie waren – trotz der vielen einzigartigen Überraschungen und der spürbaren Widerstandskraft. Während ihres Aufenthalts in London traf sich der Star hinter der Bühne mit Familien, die von Messerangriffen in einem kinderorientierten Swift-Tanzstudio betroffen waren. Die eigentlichen Treffen werden nicht gezeigt, doch anschließend bricht die Sängerin hinter der Bühne in Tränen aus, während ihre Mutter tröstende Worte findet.

„Du hast ihnen wirklich geholfen, das weiß ich“, sagt Andrea Swift zu ihrer Tochter.

„Es ist mein Job, all diese Gefühle aushalten zu können und sofort wieder nach außen stark zu wirken“, sagt Swift an einer anderen Stelle der Dokumentation. Nach der sicheren Durchführung und dem erfolgreichen ersten Eras-Konzert in London sieht man Swift beim Verlassen des Geländes, sichtlich erleichtert. Doch kurz bevor sie in einen schwarzen Van steigt, kann sie nicht anders, als ihren Tourmanager Robert Aleen zu fragen: „Ist irgendetwas Schlimmes passiert, von dem ich nichts weiß?“

Maya Georgi schreibt für den ROLLING STONE USA. Hier geht es zum US-Profil