The Colour Of Spring – Talk Talk

Angefangen hatten sie als etwas skurille Abteilung des bunten New-Wave-Sammelsuriums, das um 1982/83 von England herüberschwappte. Und mit Hits wie „Such A Shame“ und „It’s My Life“ galten sie denn auch bald als Act mit Potenzial und Pop-Zukunft. Mark Hollis und Tim Friese-Greene, Kreativachse von Talk Talk, hatten indes anderes im Sinn. Sie wollten ihre Klassik- und Jazz-geschulte Musik nicht länger in vermarktungstaugliche Formate pressen, stattdessen forschten sie lieber in Richtung Ambient und kümmerten sich dabei wenig um die Beschränkungen des Plattenmarkts. Mit späteren Alben wie „Spirit Of Eden“ und „Laughing Stock“ sollten sie diese Idee meisterlich umsetzen, mit „The Colour Of Spring“ aber schufen sie die perfekte Synthese aus dem melancholischen Pop-Charme ihrer frühen Arbeiten und den introspektiven Klanglandschaften des Spätwerks – zurücklehnen und genießen! Bei aller Schönheit dieser wundersamen Musik, hatte man das Gefühl, die Band wird von Album zu Album leiser. Ein Eindruck, der nicht täuschte und den Mark Hollis bald bestätigte: Der Mann war längst auf dem Weg, die Stille zu Musik zu machen.

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