Tricky – Maxinquaye

Tricky, Enfant Terrible des Bristol Sounds, sagte Jahre später über dieses Album: „Es ist die einzige echte Platte von mir. Alle anderen sind Demos, schnell hingerotzt und halbfertig. Hier habe ich mir Mühe gegeben.“ Tatsache ist: „Maxinquaye“ schwebt zwischen den Zeiten, Stilen und Stühlen, ist nicht Pop und nicht HipHop, nicht Elektronik und nicht Downbeat – und erst Recht nicht das, was man heute unter jenem TripHop versteht, der die Dinnerpartys gutsituierter Mittdreißiger untermalen darf. Es ist ein Biest von Platte, tiefgründig und düster, abstrakt und intensiv, voller Widerhaken und Abgründe: eine Mischung aus schleifendem Noise, krächzenden Beats, rostigen Hallspuren, Sound-Experimenten und dahergebrabbeltem Destruktivismus. Selbst das bisschen pure Schönheit dieser Platte kommt von der sonnenabgewandten Seite: Trickys Muse Martina singt wie der pechschwarze Gegenentwurf zu einem Engel, unwiderstehlich, nah und voll trauriger Grandezza. Gekoppelt mit einer Vielzahl an Referenzen – von Michael Jackson bis Public Enemy, von Isaac Hayes bis zu den Smashing Pumpkins – zeigt dieses Werk, wie gut dieser kleine schrullige Mann sein kann, wenn er sich wirklich bemüht.

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