TV-Tipp: Action-Meisterwerk „Baby Driver“ – jede Fahrt ein Tanz

Mit „Baby Driver“ erlebt die ­gute ­alte Verfolgungsjagd ein ungeahntes Come­back. Und dazu gibt es auch noch einen fantastischen Soundtrack.

Die Konstellation des Films ist die einer Superheldengeschichte: Der junge Mann (Ansel Elgort) hat als Kind bei einem Autounfall seine Eltern verloren. Er saß auf der Rückbank und hat seit dem tragischen Ereignis nicht nur ein Trauma, sondern auch einen Tinnitus. Das Trauma versucht er zu verarbeiten, indem er sich hinterm Steuer unverletzbar macht, reaktionsschnell durch die Straßen rast und dabei jede Gefahr im Blick hat, so als könnte er der Katastrophe, die sein Leben veränderte, nachträglich noch entkommen.

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Den Tinnitus blendet er aus, indem er den ganzen Tag mit Kopfhörern rumläuft und Musik hört. Zusammengenommen ergibt das eine Superkraft: Jede Fahrt wird zu einem Tanz, bei dem das Auto und sein Körper zu einer Einheit verschmelzen. Der junge Mann wird nur Baby gerufen, weil er für das, was er tut, einfach irre jung ist: Er fährt Fluchtautos für den Gangsterboss Doc (Kevin Spacey), bei dem er eine Schuld zu begleichen hat. Und während die Schurken im Fond des Wagens sitzen, wird Baby zum Helden.

Kraft der Musik

In „Baby Driver“ erlebt die ­gute ­alte Verfolgungsjagd mittels der Kraft der Musik und der neuesten Special Effects ein ungeahntes Come­back. Regisseur Edgar Wright hat schon in „Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt“ und „The World’s End“ mit gut inszenierter Action Geschichten erzählt, doch die Songs geben den Szenen hier eine zweite narrative Ebene, erzählen aus ­Babys Unterbewusstsein, während wir ihn durch die Straßenschluchten rasen sehen. Und natürlich erzählen sie auch von der Liebe, und selbstverständlich ist die es auch, in Person der Kellnerin Debora (­Lily James), die schließlich alles kompliziert macht.

Szene aus „Baby Driver“
Szene aus „Baby Driver“

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Aus dem Superhelden Baby wird ein verwundbarer Mann, aus dem Actionspektakel ein tragischer Liebesfilm, der eine Geschichte erzählen will, die so groß ist wie die von „Romeo und Julia“ – dafür findet Wright dann zwar keine neue originelle Form mehr, doch „­Baby Driver“ ist nichtsdestotrotz ein ziemlich kurzweiliger Spaß mit einem fan­tastischen Soundtrack.

„Baby Driver“ – Donnerstag (28. Januar), Vox: 22.05 Uhr

Sony Pictures
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