Udo Lindenberg kritisiert politisches Desinteresse deutscher Musiker

Wenn es nach Udo Lindenberg geht, dann sollten deutsche Musiker sich wesentlich mehr politisch einmischen. Vor allem Helene Fischer kritisiert er scharf.

Udo Lindenberg geht mit der deutschen Musikszene hart ins Gericht. Vor allem die Schlagerwelt, die seit dem Erfolg von Musikerinnen wie Helene Fischer und Andrea Berg derzeit die kommerzielle Speerspitze in Deutschland darstellt, bekommt von ihm einiges an Fett weg.

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Den Musiker stört, dass sich viel zu wenige Musiker in Deutschland politisch einmischen. „Wenn von Helene Fischer auch mal ein Statement käme gegen Rechtspopulismus. Aber es gibt viele, die äußern sich prinzipiell gar nicht, die sagen, wir sind reine Entertainer, wir machen nur Unterhaltung nach dem Motto: Mach dir ein paar schöne Stunden, geh ins Kino, vergiss die Welt da draußen“, so der 70-Jährige in der aktuellen Ausgabe der „Rheinischen Post“ vom Dienstag (01. November).

Udo Lindenberg kennt aber auch Gegenbeispiele

Anlass für die Kritik ist wohl auch, dass Lindenberg als „Düsseldorfer des Jahres“ geehrt wird – und zwar für sein für alle sichtbares Engagement gegen Rassismus und für Toleranz. Über einen Kamm scheren möchte er alle deutschen Musiker allerdings nicht. „Grönemeyer zum Beispiel, BAP, Niedecken, die Toten Hosen, Jan Delay, Clueso“ seien durchaus ein Sprachrohr für einen aktiven politischen Diskurs auch in der Musikszene.

Am 29. April dieses Jahres veröffentlichte Udo Lindenberg sein 35. Studioalbum, „Stärker als die Zeit“ (2016). Im nächsten Jahr geht der Sänger erneut auf Deutschlandtournee. Los geht’s am 03. Mai 2017 in Kiel. Lindenberg sagte in einer Pressemitteilung zuletzt, er wolle den Fans damit etwas zurückgeben, da viele die „Reisen zu den Stadien oder großen Hallen“ seiner Tourneen nicht antreten konnten. „Deshalb habe ich mich entschlossen, 2017 mit meiner Show noch einmal zu ihnen zu kommen“, so der Musiker.

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