Val Kilmer: Er wollte noch seinen Freund Michael Madsen treffen

Der Auftritt beim Beverly Hills Filmfestival war bereits fix angekündigt. Val Kilmer hat es nicht mehr geschafft.

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Es sollte ein öffentliches Wiedersehen zweier Filmstars werden. Val Kilmer hatte sich trotz seines angeschlagenen Gesundheitszustands zum einflussreichen Beverly Hills Film Festival (BHFF) angekündigt.

Dort lief das Westküsten-Screening von „American Badass“, eine Retrospektive über das wilde Schaffen seines Kumpels Michael Madsen. Die Beiden schätzen sich, sie haben gemeinsam gedreht. Etwa in „Heat“ von Michael Mann, oder im Thriller „Kill Me Again“ von 1989. Ein Hallo nach all den Jahren in den Höhen und Tiefen der US-Filmindustrie.

Doch dazu kam es nicht. Kilmer verstarb an diesem Dienstag (1. April) in Los Angeles. Nur wenige Stunden vor der Premiere, wie die Verantwortlichen des Festivals nun mitteilten. „Es war ein Schock für uns, als wir dieses zeitliche Parallele herausfanden“, sagte Nino Simone, der Gründer und Präsident des BHFF.

„Unglaublich, und so herzzerreißend“

Sein Team wollte gerade final bestätigen, dass Kilmer erscheinen werde. „Er war wirklich begeistert, zur Unterstützung seines Freundes zu kommen“; so Simone. „Ich bekam mit, dass unsere PR-Abteilung am Telefon fieberhaft versuchte, den Fahrer zu erreichen, der Val zu seiner Ankunftszeit am Roten Teppich um halb acht bringen sollte. Diese Geschichte seines Erscheinens und die Nachricht von seinem Tod wurden buchstäblich zur gleichen Zeit veröffentlicht. Unglaublich, und so herzzerreißend. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie.“

Auch Michael Madsen („Reservoire Dogs“, „Kill Bill“) gehörte zu denjenigen, die Kilmer sofort Tribut zollten.

Gegenüber dem US-Branchenblatt „The Hollywood Reporter“ sagte er: „Während der Arbeit mit Val an ‚Heat‘ habe ich immer über die Bandbreite und seine brillante Wandelbarkeit gestaunt. Es lag eine unbedingte Kraft in Vals ausgeprägten Charakter. Nach so vielen Jahren, in denen Val gegen die Krankheit gekämpft hat und dabei seinen Geist bewahren konnte, ist dies eine ungeheuer traurige Nachricht.“

Das Beverly Hills Film Festival gilt seit dem Jahr 2000 als Insidertreff der Hollywood-Szene, gegründet „im Hinterhof der Entertainment-Hauptstadt der Welt“ führt Entrepreneur Nino Simone etablierte Stars und Newcomer in exklusiven Zirkeln zusammen.

Zum 25. Jubiläum kamen etwa Beau Bridges und sein Sohn Ezekiel Bridges, die beide in „Welcome To Klyde’s Kitchen“ unter der Regie von Sonia Bajaj zu sehen sind. Auch Filmlegende und Ex-„Sexbombe“ Ann-Margret, die bereits in den Sixties in Filmen „Bye Bye Birdie“ mitspielte, schaute als Co-Produzentin von „Wander Woman“ vorbei. Das Westcoast-Festival läuft noch bis zum 6. April.

Ralf Niemczyk schreibt freiberuflich unter anderem für ROLLING STONE. Weitere Artikel und das Autorenprofil gibt es hier.