Vier Fragen an Tim Renner

Es gibt vermehrt Ansätze, aus Tauschbörsen bezahlte Musikdienste zu machen, sind die Zeiten des freien Musiktauschs vorbei?

Solang es Kids mit viel Zeit und wenig Geld gibt, wird es auch Tauschbörsen geben. Wer weiß, ob ich die nicht selbst als Teenager benutzt hätte, schließlich bin ich auch schwarzgefahren. Die legale Nutzung der Peer-to-Peer-Technologie könnte aber einen endgültigen Durchbruch für den Handel mit dem Mp3-Format bedeuten.

Wie lang werden sich Download-Shops a la iTunes noch halten können? Wo müssen die Angebote nachlegen?

iTunes ist optimal auf den marktführenden iPod ausgelegt, und wird sich deshalb

noch lange der neuen Konkurrenz erwehren können. Der Shop muß aber trotzdem vollständiger und schneller werden. Letzteres liegt aber nicht nur an den Download-Portalen, sondern auch an der Freigabepolitik der Labels. Wenn eine Single an das Radio bemustert wird, gehört sie legal ins Netz.

Sind Abo-Modelle eine sinnvolle Alternative zu den derzeitigen A-Ia-Carte-Downloads?

Ich persönlich werde nie Nutzer von Abo-Angeboten wie Napster sein. Einen Markt dafür gibt es natürlich, aber ich will Musik dauerhaft besitzen.

Auf welchen Formaten wird in fünf Jahren Musik verkauft werden? Lösen Massenspeichergeräte die CD ab?

Die CD wird nie ganz verschwinden. Die Generationen, die mit physischen Tonträgern groß wurden, werden sich nie komplett von diesen entwöhnen. Selbst Vinyl hat in einer Nische den Angriff der CD überleben können. Jedoch muß die Musikwirtschaft ihre Tonträger aufwerten. Meine Lieblingskünstler will ich in einer luxuriösen Aufmachung immer noch als CD haben, aber die mit Abstand meiste Musik höre ich heute schon trägerlos.

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