Colin Trevorrow :: Jurassic World

DVD-Veröffentlichung des hauptsächlich der Nostalgie wegen abgedrehten aktuellen Teils der "Jurassic Park"-Welt

Dinosaurier gehen eigentlich immer, muss sich auch Steven Spielberg gedacht haben, als er sein Okay für eine Wiederauflage seines größten Erfolgs gab. Dass sich „Jurassic World“ dann ebenfalls zu einem der erfolgreichsten Filme aller Zeiten mausern würde, hätte wohl selbst Spielberg nicht erwartet. T.rex, Raptor und Mosasaurus scheinen auch in der Kino-Ära der Superhelden nichts von ihrem Charme eingebüßt zu haben.

Natürlich ist Nostalgie hier die Hauptmotivation, denn Regisseur Colin Trevorrow, der das Original noch als Teenager mit den Händen in der Popcorntüte erlebte, legt großen Wert darauf, dass sein Film im großen „Jurassic Park“-Kontinuum wahrgenommen wird. „Jurassic World“ ist ein Metafilm voller Verweise und Zitate. In einer Szene kehren die Dinos sogar in die zugewucherte Kantine aus dem ersten Film zurück, dem Schauplatz von Spielbergs bis heute bester Suspense-Sequenz.

So richtig kann sich Trevorrow nicht zwischen Hommage, Persiflage und Spektakel entscheiden. In seinen besten Momenten ist „Jurassic World“ alles gleichzeitig – spätestens im großen Finale, wenn die Dinos los sind und die Besucher des Freizeitparks zu Boden, zu Wasser und aus der Luft angegriffen werden. Altmodisch, um nicht zu sagen archetypisch, ist auch die Chemie zwischen Bryce Dallas Howard als snobistischer Parkleiterin und Chris Pratt in der Rolle des bodenständigen Dinoflüsterers, die mit ihren rustikalen Wortgefechten eher an Humphrey Bogart und Katharine Hepburn erinnern. Howards Wettlauf durch den Dschungel in Designer-High-Heels ist allerdings olympiaverdächtig.

Trevorrow hat, wie schon sein Mentor Spielberg, die Konsum- und Fortschrittskritik als reflexive Ebene in seinen Blockbuster eingezogen. Die genetisch optimierten Dinos („Größer! Lauter! Mehr Zähne!“, fordert der indische Multimilliardär Masrani von seinem Forscherteam) sind Hollywoods Antwort auf die Herausforderung, der Überbietungslogik von Reboots, Sequels und Franchise-Wahnsinn wieder ein wenig kindliche Unschuld entgegenzusetzen.

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