Darum hört jeder früher oder später „Kind of Blue“ von Miles Davis
Mit der Wahl eines nahezu perfekt aufspielenden Ensembles legte Miles Davis den Grundstein für eine Platte, die selbst Nicht-Jazz-Hörer kennen und lieben.
Den Jazz-Einstieg für jedermann gibt es nicht. Post-Punk-Fans mag Monks kratzbürstiger Tastensinn reizen, und für Grindcore-Sozialisierte gibt es schließlich Brötzmanns „Machine Gun“.
„Kind of Blue“ kriegt uns alle
Für Miles spielten die meisten Hardbopper damals zu viel, zu lang und zu schnell. Seine Lösung: modales Spiel statt Akkordhektik, Midtempo, viel Luft zwischen den Noten.
Zu den Sessions brachte er nur einige Skizzen, doch die Wahl des Ensembles war eine kompositorische Glanzleistung. Cannonballs Blues trifft auf Tranes waghalsige Läufe, Bill Evans setzt impressionistische Akzente, und Miles’ Trompete hält die Zügel fest. Heute verblüfft, wie aufgeräumt und unbeschwert vom historischen Gewicht dieses Giganten-Sextett miteinander swingt. Für Drummer Jimmy Cobb war es „just another date“.
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