48 „Twin Peaks“-Episoden – und David Lynch spielte die lustigste Szene
48 „Twin Peaks“-Episoden – und David Lynch spielte die lustigste Szene, gemeinsam mit Miguel Ferrer.
Als Agent Cole spielte David Lynch in seiner eigenen Serie „Twin Peaks“ den schwerhörigen Super-FBI-Agenten Cole, der bei der Ermittlung zum Mordfall Laura Palmer versucht, entscheidende Hinweise zu geben.
Aber weil er eben schwerhörig ist, hat er oft Probleme, dem Geschehen zu folgen. In der dritten „Twin Peaks“-Staffel kommt es zu einem denkwürdigen Clash zwischen ihm und Albert Rosenfield (Miguel Ferrer, der kurz nach den Dreharbeiten 2017 verstarb). Dies ist die unzweifelhaft lustigste Szene in allen 48 „Twin Peaks“-Episoden. Den „Fire Walk With Me“-Film nicht mitgerechnet.
David Lynch in „Twin Peaks“:
„Car sick“. „Cossacks“. „I said: Car sick“. „Up on the wrong side of the bed, Albert“. Eine Mischung aus Missverständnis, Wut, gutem Zureden und Frustration. Besser geht es nicht. Komplett straight face gespielt.
Wir berichteten vor seinem Tod:
David Lynch hat mitgeteilt, dass er wegen seiner Lungenkrankheit sein Haus nicht mehr ohne Sauerstoffmaske verlassen und deshalb keine Projekte persönlich leiten kann. Vor vier Jahren, im Jahr 2020, diagnostizierten Ärzte beim Kultregisseur ein Emphysem, seine Lungenbläschen (Alveolen) sind so zerstört, dass der Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid nicht mehr ausreichend stattfinden kann.
Der Filmemacher hat verraten, dass er bei allem, was anstrengender ist als ein Spaziergang in seinen eigenen vier Wänden, auf zusätzlichen Sauerstoff angewiesen sei. „Ich kann kaum noch durch einen Raum gehen. Es ist, als ob man mit einer Plastiktüte um den Kopf herumläuft“, beschreibt er sein Martyrium.
Eine lebenslange Sucht
Bereits im Alter von acht Jahren fing Lynch mit dem Rauchen an. Als er 1977 seinen ersten Indie-Film („Eraserhead“) herausbrachte, war das Qualmen bereits ein Teil seines Künstlerdaseins – und ein wiederkehrendes Motiv seiner Figuren, zum Beispiel in „Blue Velvet“ (1986) und der Mystery-Soap „Twin Peaks“ (1990-1991, 2017). „Ein wichtiger Teil meines Lebens war das Rauchen“, sagt Lynch gegenüber „People“, „ich liebte den Geruch von Tabak, den Geschmack des Tabaks. Ich liebte es, Zigaretten anzuzünden. Das gehörte für mich dazu, ein Maler und ein Filmemacher zu sein.“
Nach der Diagnose hing er noch zwei weitere Jahre an der Zigarette. Dann hörte er auf. „Ich sah die Zeichen […]: ‚Du wirst in einer Woche sterben, wenn du nicht aufhörst‘“, erzählt der 78-Jährige, „ich konnte mich kaum noch bewegen, ohne nach Luft zu schnappen. Aufzuhören war meine einzige Möglichkeit.“
Lynch ruft Raucher:innen zum Umdenken auf
Trotz des hohen Preises, den er für seinen lebenslangen Konsum zahlt, bereut Lynch nichts: „Es war wichtig für mich. Ich wünsche mir das, was sich jeder Süchtige wünscht: dass das, was wir lieben, gut für uns ist.“ In seinen Werken würden Glimmstängel und die daraus aufsteigenden weiß-grauen Rauchschwaden deshalb auch weiterhin vorkommen: „Ich habe nie daran gedacht, es zu verherrlichen. Es war ein Teil des Lebens. Einige Figuren rauchen, genau wie im richtigen Leben.“
Ungeachtet seiner Philosophie sollten Raucher:innen ihre Sucht reflektieren. „Denkt darüber nach. Sie können mit diesen Dingen aufhören, die Sie letztendlich umbringen werden“, sagt er, „ich bin es ihnen – und mir selbst – schuldig, das zu sagen.“