Gal Gadot: Verweigerte sie palästinensischem Regisseur die Oscar-Übergabe?

Hat Gal Gadot den Dokumentarfilm-Oscar nicht an Basel Adra aushändigen wollen?

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Der von der Kritik gefeierte Dokumentarfilm No Other Land über die Zwangsumsiedlung einer Gemeinde im Westjordanland, ist zwar noch immer ohne Vertreib. Aber von palästinensischen und israelischen Aktivisten gedrehte Film galt von Anfang an als Favorit für den Oscar für den besten Dokumentarfilm. Und den hat er auch bekommen. Obwohl einige befürchteten, dass No Other Land die Wähler zu sehr politisch spalten würde.

Als das Filmemacher-Quartett die Bühne betrat, um den Preis entgegenzunehmen, ergriff der palästinensische Regisseur Basel Adra als erster das Wort. Er hoffe, seine Tochter würde nicht in einer Landschaft der „ethnischen Säuberung“ aufwachsen.

Dann trat einer seiner israelischen Kameraden, Yuval Abraham, ans Mikrofon. Erwies darauf hin, dass der Film zwar im Geiste der interkulturellen Liebe und Zusammenarbeit gedreht worden sei. Das Land, in dem er lebe, jedoch eines der Bewegungsfreiheit sei und Adras eines des Militärrechts. Abraham bot an, dass es einen Weg nach vorne gibt und dass „die Außenpolitik in diesem Land dazu beiträgt, [diesen Weg] zu blockieren. Es gibt einen anderen Weg. Es ist noch nicht zu spät für das Leben und die Lebenden.“

Für einen Abend, an dem die Politik auffällig abwesend war (abgesehen von Daryl Hannah, die „Ukraine“ herausschrie), fühlte sich die Erklärung wie ein dringend benötigtes Nicken an die Welt außerhalb des Theaters an.

Ebenfalls bei den Oscars anwesend war Gal Gadot. Die israelische Schauspielerin war als Präsentatorin eingeplant, hatte jedoch aus einem unbekannten Grund die Kategorie gewechselt. Sie trat nun auf die Bühne, um gemeinsam mit Rachel Zegler den Academy Award für die besten visuellen Effekte auszuhändigen.

Viele vermuten, Gadot habe mit dem Kategorienswitch verhindern wollen, den Dokumentar-Oscar an einen palästinensischen Filmemacher zu übergeben.

„Ich denke, wir wissen, warum Gal Gadot nicht den Preis für den besten Dokumentarfilm überreicht hat“

Gadot diente in den 2000er Jahren bei den israelischen Streitkräften und gilt als lautstarke Unterstützerin ihres Heimatlandes, gerade im Gazakrieg.

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„Ich denke, wir wissen, warum Gal Gadot nicht mehr den Preis für den besten Dokumentarfilm überreicht hat“, schrieb einer. Ein anderer postete: „Sollte Gal Gadot nicht den Preis für den besten Dokumentarfilm überreichen? Warum ist sie auf mysteriöse Weise verschwunden?“

„Gal Gadot hat sich aus der Präsentation zurückgezogen! Lol, eine schlechte Schauspielerin und ein Feigling“, behauptete einer, während ein anderer vermutete: „Ich dachte, Gal Gadot würde den Oscar für den besten Dokumentarfilm überreichen? Ich schätze, sie wusste, dass kein anderes Land gewinnen würde und sagte: ‚Scheiß drauf‘.“