Queen: Wie Brian May die Michael-Jackson-Euphorie von Freddie Mercury bremste

Brian May über Freddie Mercury: „Nicht jede Idee war ein Geniestreich“ – Queen lehnten kuriosen Albumtitel ab

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Queen-Gitarrist Brian May blickte unlängst auf die kreative Zusammenarbeit mit Freddie Mercury zurück. Und enthüllte dabei eine amüsante Anekdote, in der die Band einen ungewöhnlichen Vorschlag ihres legendären Sängers ablehnte.

„Tief in seinem Inneren war Freddie Mercury einer der schüchternsten Menschen, die ich je getroffen habe“, so May im Gespräch mit „Mojo“. „Aber seine Energie und Begeisterung waren so überwältigend, dass man das leicht vergessen konnte. Manchmal war er so aufgeregt, dass er kaum sprechen konnte.“

Mercury habe oft „verrückte, freche und völlig neue Ideen“ eingebracht, erinnert sich der Gitarrist. „Manche davon waren genial, andere eher nicht.“

Good or Bad?

Ein besonders skurriler Vorschlag blieb May bis heute im Gedächtnis. „Freddie kam eines Tages rein und sagte: ‚Ich hab’s! Michael Jackson hat gerade sein Album ‚Bad‘ rausgebracht – warum nennen wir unser nächstes Album nicht ‚Good‘?’“

Die Band reagierte zurückhaltend. „Wir sahen uns nur an und sagten: ‚Vielleicht sollten wir nochmal drüber nachdenken, Freddie.’ Es war eben nicht gerade eine weltbewegende Idee. Aber vielleicht lagen wir auch falsch“, sagt May heute.

Auch wenn Mercury für seine kreativen Geistesblitze bekannt war, fühlte sich May selbst nie ganz sicher, wenn er eigene Songideen präsentierte: „Ich war jedes Mal nervös, dachte: ‚Sie werden es hassen.’ Dieses Gefühl ging nie weg.“

State of Shock

Unklar, ist warum Freddie Mercury ein Album unbedingt „Bad“ nennen wollte. War es Bewunderung? Oder war es Spott? Michael Jackson und Mercury gingen Anfang der 1980er-Jahre ins Studio. Jackson war ein Fan des „The Game“-Songs „Another One Bites The Dust“ (1980). Er soll insistiert haben, dass Queen den Funkrock-Song als Single veröffentlichen – was die Band gar nicht auf dem Schirm gehabt hätte. „Another One Bites The Dust“ wurde in den USA ein Nummer-eins-Hit, ihr einziger neben „Crazy Little Thing Called Love“ aus demselben Album.

Allerdings galten Queen nach dem Flop mit dem „Hot Space“-Album von 1982 als etwas uncool. Das Drag-Video von „I Want To Break Free“ (1984) machte Freddie Mercury in den prüden USA zur persona non grata. Auch deshalb habe Michael Jackson beschlossen, die gemeinsame Duett-Aufnahme von „State of Shock“ nicht zu veröffentlichen. Stattdessen holte er Mick Jagger vors Mikro, der sich nach ein paar Rolling-Stones-Misserfolgen eine Karriere als Solosänger erhoffte. Die Jackson-Jagger-Version von „State of Shock“ erschien auf dem The-Jacksons-Album „Victory“ von 1984.

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Freddie Mercury war nicht sehr erfreut über den Personalwechsel. Allerdings waren Queen nach dem Live-Auftritt bei Live Aid 1985 wieder back in the game. Ein Queen-Album namens „Good“ kam dennoch nie heraus. 1989 erschien mit „The Miracle“ eine neue Queen-Platte. Der „Bad -Good“-Witz wäre zwei Jahre auch schon oll gewesen …