Foo Fighters: Wäre Shane Hawkins der Aufgabe gewachsen?

Shane Hawkins wird von vielen Foo-Fighters-Fans als nächster Drummer gehandelt. Würde das klappen?

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"Seit am Samstag (17.05.2025) bekannt wurde, dass Josh Freese nach nur zwei „Dienstjahren“ als Schlagzeuger der Foo Fighters entlassen wurde, fragen sich viele Fans, wer seinen Platz hinter dem Drumkit übernehmen wird. Immer wieder fällt dabei ein Name: Shane Hawkins. Für viele wäre Shane Hawkins die naheliegende Wahl – schließlich ist er der Sohn des 2022 verstorbenen Foo-Fighters-Schlagzeugers Taylor Hawkins. Aber wäre er der Aufgabe gewachsen? Wäre seine Wahl reiner Nepotismus? Oder doch eine symbolträchtige Weitergabe der Fackel, pardon, der Drumsticks?

Nepobaby oder Drum-Jungstar?

Das Offensichtliche vorweg: Na, selbstverständlich wäre da eine gehörige Portion Nepotismus dabei. Einfach aus dem Grund, weil unter normalen Umständen ein 18-Jähriger ohne großen Lebenslauf und musikalische Bio im Regelfall wohl kaum im Gespräch für den Posten bei einer der größten Rockbands überhaupt wäre (falls er das tatsächlich ist, bislang handelt es sich nur um Spekulationen). Wir erinnern uns am Mike Byrne, der sich 2009 den Smashing Pumpkins anschloss. Aber da war Byrne „schon“ 19.

Okay, sollte Hawkins also im Gespräch sein, dann ist er das zunächst natürlich aus verwandtschaftlichen Gründen. Aber: Sollte er in Frage kommen, dann reicht das Nepo-Ding keineswegs. Denn Shane Hawkins, und das hat er mehrfach bewiesen, ist definitiv ein sehr guter Schlagzeuger.

Wir können das erstmal nur nach dem beurteilen, was wir von Shane Hawkins gesehen und gehört haben. Das sind in erster Linie einige YouTube-Videos von Auftritten mit Chevy Metal, jener Rock-Coverband, die sein Vater mitgründete und mit denen Shane schon mehrfach aufgetreten ist (und im Sommer auf Tour geht). Und natürlich vom Tribute-Konzert am 3. September 2022, bei dem Hawkins, damals 16 Jahre alt, die Band beim Song „My Hero“ an den Drums unterstützte und nicht nur für DEN emotionalen Moment des Abends sorgte, sondern auch eine sehr solide Leistung darbot.

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Foo Fighters: Shane Hawkins hat die richtige DNA

Shane Hawkins, das beweist sein Drumming, hat definitiv die Hawkins-DNA. Sein Spiel ist hochenergetisch und dynamisch, er spielt mit dem ganzen Körper. Dies hat er relativ sicher von seinem Vater – und manchmal meint man durchaus, dem jungen Taylor zuzusehen und nicht Shane. Shane Hawkins spielt seit seiner Kindheit Schlagzeug und ist rein technisch mit Sicherheit in der Lage, den gesamten Backkatalog der Foo Fighters zu lernen und jeden Abend drei Stunden lang professionell zu spielen. An mangelndem musikalischem Talent würde es definitiv nicht mangeln, und auch sein Schlagzeugstil würde perfekt zu den Foo Fighters passen. Natürlich, hier sind Welten dazwischen in puncto Erfahrung – allerdings ist mit Grohl ohnehin einer der größten Rockdrummer der Musikgeschichte an Bord, der Hawkins auch leiten kann.

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Ein Mitglied einer Band zu sein ist aber mehr als das reine musikalische Können. Wie sich Hawkins als 18-Jähriger in eine Gruppe von Männern zwischen Mitte 50 und Anfang 60 einbringt, wie weit der Altersunterschied und der familiäre Background die Sache vielleicht doch etwas verkomplizieren würden, ist natürlich eine ganz andere Frage. Die können wir natürlich nicht beantworten, für einen fixen Posten in der Band dürfte das aber definitiv eine gewichtige Rolle spielen.

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Dass man auch in jungen Jahren mit einer erfahrenen Rockband auftreten kann, bewies 2017 unter anderem Robert Trujillos Sohn Tye Trujillo, der im Alter von nur zwölf Jahren mehrere Shows mit den US-Metallern von Korn absolvierte und als Substitut des Bassisten Fieldy eine hervorragende Figur machte. Rein prinzipiell würde es, von allem, was wir über Shane Hawkins wissen und was wir von ihm gehört haben, schon klappen. Ist Shane Hawkins dieser Aufgabe gewachsen? Er könnte es definitiv sein – so richtig werden wir das aber erst beurteilen können, wenn es tatsächlich dazu kommt. Natürlich wäre es ein symbolischer Akt, Shane Hawkins den Job seines tragisch verstorbenen Vaters zu geben. Gäbe es andere, vielleicht sogar geeignetere Kandidat:innen? Mit Sicherheit. Nichtsdestotrotz: Sollten sich die Foo Fighters dazu entscheiden, mit Hawkins weiterzumachen, wäre für den richtigen Beat bestimmt gesorgt.

Markus Brandstetter schreibt freiberuflich unter anderem für ROLLING STONE. Weitere Artikel und das Autorenprofil gibt es hier.