Taylor Swift: Was für die Neuaufnahmen der alten Alben spricht
Alle vier Alben von „Taylor's Version“ erreichten Platz 1 der Charts, brachten mehrere Hits hervor und wurden seit ihrer Veröffentlichung jeweils weit über zwei Milliarden Mal gestreamt.
Es war eines der ehrgeizigsten musikalischen Projekte aller Zeiten. Und zugleich eines der unerbittlichsten und erfolgreichsten. Taylor Swifts Entscheidung, ihr Backkatalog neu aufzunehmen, nachdem Scooter Brauns Ithaca Holdings die Rechte an ihren ersten sechs Alben erworben hatte, als es Swifts alte Plattenfirma Big Machine kaufte.
Projektbeginn 2021 mit Re-Releases von „Fearless“ und „Red“
Swift begann bereits wenige Monate nach Abschluss des Deals zwischen Ithaca und Big Machine im Jahr 2019, dieses Projekt anzukündigen. Aber erst 2021 startete sie offiziell die Kampagne „Taylor’s Version“. Sie veröffentlichte neu aufgenommene Versionen von vier Alben. Beginnend mit Fearless und Red, gefolgt von Speak Now und 1989. Neben der kompletten Überarbeitung der Originalalben veröffentlichte Swift auch neue Versionen von bisher unveröffentlichten Songs. Darunter vor allem eine 10-minütige Version ihres Meisterwerks „All Too Well“.
Veröffentlichung aller vier Alben auf Platz 1 der Billboard-Charts
Die Logik hinter der „Taylor’s Version“-Kampagne war bittere Klarheit. Die Neuaufnahmen würden es ihr ermöglichen, etwas Kontrolle über ihre Musik zurückzugewinnen, während sie gleichzeitig den Wert der Originalaufnahmen verwässern würden. Swifts Fans, treu wie immer, begrüßten jede Veröffentlichung mit der für sie typischen Begeisterung. Und alle vier „Taylor’s Version“-Alben landeten auf Platz 1 der Billboard-Albumcharts.
Am Freitag, dem 30. Mai, gab Swift bekannt, dass sie endlich die Rechte an ihren ersten sechs Alben von Shamrock Holdings (die den Katalog 2020 von Ithaca erworben hatten) zurückgekauft hatte. Die Bedingungen der Vereinbarung wurden nicht bekannt gegeben. Aber Swift schrieb in einem Brief, dass sie den Kauf dank des enormen Erfolgs der Eras Tour und der „leidenschaftlichen Unterstützung“ ihrer Fans für die Neuaufnahmen abschließen konnte.
Die Zahlen belegen den bemerkenswerten Erfolg der „Taylor’s Version“-Alben. Laut Daten von Luminate wurden alle vier Alben seit ihrer Veröffentlichung bis zum 22. Mai mindestens zwei Milliarden Mal in den USA gestreamt. Fearless und Speak Now erzielten 2,7 Milliarden bzw. 2,1 Milliarden Streams. Red kam auf 7,5 Milliarden Streams. Und 1989 führte mit erstaunlichen 8,2 Milliarden Streams die Liste aller vier Alben an.
10-minütige „All Too Well“ erreicht Platz 1 der Billboard Hot 100
Jede Neuveröffentlichung brachte auch mehrere erfolgreiche Singles hervor. Wobei neue Versionen alter Hits wie „Love Story“, „Wildest Dreams“, „Style“ und „State of Grace“ erneut in die Top 20 kamen. Zwar erreichte keiner dieser neu aufgenommenen Songs ganz so hohe Chartplatzierungen wie die Originale. So erreichte „Love Story“ Platz vier, während die TV-Version auf Platz elf landete. Doch Swifts Neuaufnahme ihres Lieblingssongs „Enchanted“ aus „Speak Now“ schaffte es in den Hot 100 weit höher (Platz 19) als das Original (Platz 75).
Es überrascht nicht, dass Swift mit den „From the Vault“-Tracks die größten Erfolge in den Single-Charts feierte. Ihre 10-minütige Version von „All Too Well“ aus Red (Taylor’s Version) schaffte es auf Platz 1 der Hot 100. Und wurde damit zum längsten Chartstürmer aller Zeiten. Unterdessen brachte Speak Now (Taylor’s Version) den Hit „I Can See You“ hervor. Der Platz 5 erreichte. Während 1989 (Taylor’s Version) mehrere Top-10-Hits enthielt. „Is It Over Now?“ (ebenfalls Platz 1), „Now That We Don’t Talk“, „Suburban Legends“ und „Slut!“.
Auch viele von Swifts Kooperationen aus dem Archiv waren erfolgreich. „I Bet You Think About Me“ mit Chris Stapleton erreichte Platz 22. „You All Over Me“ mit Maren Morris Platz 51. Und „Nothing New“ mit Phoebe Bridgers Platz 43.
Originalalben vs. Taylor’s Version im direkten Vergleich
Dennoch bedeutete die enorme Popularität von Swift und die enorme Wirkung ihrer ersten sechs Alben, dass es für jede Neuaufnahme schwierig sein würde, den Erfolg der Originalalben zu erreichen. Oder zu übertreffen. Das einzige Album, das dieses Kunststück gelang, war „1989“. Von dem „Taylor’s Version“ in der ersten Woche mehr als 1,3 Millionen Mal verkauft wurde. Und damit die 1,28 Millionen Exemplare des Originals in der ersten Woche knapp übertraf. (Ironischerweise führte die Ankündigung der Neuaufnahme von „1989“ dazu, dass die Streams des Originalalbums sich verdoppelten. Einfach, weil die Fans in Vorfreude nach der LP suchten.)
Im Kontext des Projekts „Taylor’s Version“ haben die vier Neuveröffentlichungen jedoch mit ziemlicher Sicherheit ihr primäres Ziel erreicht. Die Fans zu unterhalten. Und sie noch mehr zu begeistern als ohnehin schon während der vier Jahre, in denen Swift zwei völlig neue Alben – „Midnights “ und „The Tortured Poets Department “ – veröffentlichte. Und auch auf Welttournee ging. Vor allem haben sie die Hörer von den Originalaufnahmen abgelenkt, die ihr nicht gehörten.
1,3 Millionen Verkäufe in Woche eins übertreffen Original
Daten von Luminate zeigen, dass die „Taylor’s Version“-Alben in dieser Hinsicht ein Riesenerfolg waren. In der Zeit zwischen der Veröffentlichung jedes „TV“-Albums und dem 22. Mai übertraf nur ein Originalalbum die Neuaufnahmen. „Fearless“, das überraschend beeindruckende vier Milliarden Streams erzielte. Verglichen mit 2,7 Milliarden für „Taylor’s Version“. Das Originalalbum „Speak Now“ wurde zwei Milliarden Mal gestreamt. Und lag damit knapp unter dem Ergebnis von „Taylor’s Version“ mit 2,1 Milliarden Streams.
Was „Red“ und „1989“ angeht, waren die „TVs“ deutlich erfolgreicher als die Originale. Nach der Veröffentlichung von „Red (Taylor’s Version)“ Ende 2021 wurde es 7,5 Milliarden Mal gestreamt. Während das Original nur 3,7 Milliarden Streams erzielte. Und nach der Veröffentlichung von „1989 (Taylor’s Version)“ im Oktober 2023 wurde es 8,2 Milliarden Mal gestreamt. Während das Original vergleichsweise magere drei Milliarden Streams erzielte.