Faktencheck: Die 10 wildesten Led-Zeppelin-Legenden, auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft

Der Schlammhai, der Einsiedler und die Treppe zur Hölle – wir checken die Gerüchte und Legenden um Led Zeppelin

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Der alte Einsiedler auf dem Klappcover von „Led Zeppelin IV“ stammt aus „Der Herr der Ringe“

DIE STORY: Led Zeppelin liebten „Der Herr der Ringe“ – sie singen sogar über „Mordor“ und „Gollum“ in „Ramble On“ von 1969. Als dann auf dem Innencover ihres vierten Albums eine vermummte Figur mit Laterne erschien, hielten Fans sie für einen Charakter aus Tolkiens Welt.

Album-Cover von „Led Zeppelin IV“

DIE WAHRHEIT: Der „Einsiedler“ basiert auf einer Tarotkarte. Jimmy Page verkörperte diese Figur auch in der Fantasy-Sequenz des Zeppelin-Films „The Song Remains the Same“ von 1976.

Der Titel „D’yer Mak’er“ stammt von einem alten Cockney-Witz

DIE STORY: Viele Fans sprechen den Songtitel als „Dire Maker“ aus. Richtig ist aber eine Aussprache, die wie „Jamaica“ klingt.

DIE WAHRHEIT: Robert Plant bestätigte, dass der Titel auf einem Wortspiel basiert:

Cockney 1: „Meine Frau macht Urlaub.“
Cockney 2: „D’yer make ’er?“ („Jamaica“)
Und Cockney 1: „Nein, aus freien Stücken.“
Der Titel passt – das Lied ist Zeppelins Ausflug in den Reggae.

Zeppelins viertes Album heißt „Zoso“

DIE STORY: Nach Led Zeppelin „I“, „II“ und „III“ erschien 1971 ein viertes Album – ohne Titel oder Bandnamen auf dem Cover. Stattdessen zeigte es vier Symbole, eines pro Bandmitglied. Jimmy Pages Symbol sah aus wie „Zoso“.

DIE WAHRHEIT: Page besteht darauf, dass es keine Buchstaben sind. Trotzdem nennen Fans das Album oft „Zoso“ oder „Led Zeppelin IV“. Offiziell bleibt es unbetitelt.

Led Zeppelin haben eine Groupie mit einem Schlammhai missbraucht

DIE STORY: Nach einem Konzert 1969 in Seattle checkte die Band im Edgewater Inn ein – ein Hotel, aus dessen Fenstern man angeln kann. Laut dem Buch „Hammer of the Gods“ soll ein rothäariges Groupie gefesselt und mit Fischteilen misshandelt worden sein.

DIE WAHRHEIT: Es gibt widersprüchliche Berichte. Vanilla-Fudge-Drummer Carmine Appice behauptet, er sei beteiligt gewesen. John Bonham soll der einzige Zeppelin-Musiker vor Ort gewesen sein. Die ganze Geschichte bleibt fragwürdig.

Jimmy Page hatte eine Affäre mit einem 14-jährigen Groupie

Jimmy Page von Led Zeppelin

DIE STORY: Lori Maddox war Teil der Groupie-Szene in L.A. Anfang der 70er. Page ließ sie von einem Roadie in seine Suite bringen – und begann eine geheime Beziehung.

DIE WAHRHEIT: Maddox war tatsächlich erst 14 Jahre alt. Page hielt die Beziehung geheim, vermutlich um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden. Später trennte er sich von ihr zugunsten der volljährigen Bebe Buell.

Jimmy Page war ein Satanist

DIE STORY: Pages Interesse an Aleister Crowley sorgte für Gerüchte, er sei dem Teufel verfallen. Manche behaupteten sogar, die Band habe ihre Seele für den Ruhm verkauft.

DIE WAHRHEIT: Es gibt keinen Beweis, dass Page Satanist war. Er bewunderte Crowleys Philosophie der Selbstverwirklichung und ließ den Satz „Do what thou wilt“ in die Auslaufrille von „Led Zeppelin III“ gravieren. Über seine spirituellen Überzeugungen schwieg er meist – wohl auch, weil das Mysterium gut fürs Geschäft war.

John Bonham trank 40 Wodka-Shots in der Nacht seines Todes

John Bonham (1948 – 1980)

DIE STORY: Am 25. September 1980 wurde Bonham tot in Jimmy Pages Haus aufgefunden – nach einem langen Probetag mit viel Alkohol.

DIE WAHRHEIT: Laut Obduktionsbericht hatte Bonham die Menge von 40 Wodka-Shots im Blut. Er war so betrunken, dass er an seinem eigenen Erbrochenen erstickte.

Keith Moon von The Who schlug den Bandnamen „Led Zeppelin“ vor

DIE STORY: 1966 nahm Jimmy Page mit Moon, John Entwistle, Jeff Beck und John Paul Jones Beck’s Bolero auf. Als eine Bandgründung im Raum stand, soll Moon gewitzelt haben, das Ganze würde untergehen wie ein „lead balloon“ (Bleiballon).

DIE WAHRHEIT: Entwistle behauptete später, der Spruch stamme von ihm. Dennoch wird Moon meist die Ehre zuteil – Page erinnerte sich zwei Jahre später an den Witz.

Jimmy Page besaß Aleister Crowleys ehemaliges Haus

DIE STORY: Page war fasziniert vom Okkultisten Crowley und sammelte zahlreiche Artefakte.

DIE WAHRHEIT: Page kaufte 1971 Crowleys früheres Anwesen am Loch Ness. Später erzählte er, das Haus sei schon vor Crowley verflucht gewesen – ein früheres Kirchengebäude, abgebrannt mit Gemeinde im Innern.

„Stairway to Heaven“ enthält rückwärts abgespielte satanische Botschaften

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DIE STORY: 1982 behauptete TV-Prediger Paul Crouch, der Song enthalte rückwärts gespielt Sätze wie „Here’s to my sweet Satan…“

DIE WAHRHEIT: Rückwärts gespielt klingt ein Songteil tatsächlich ähnlich – ein reiner Zufall. Robert Plant sagte dazu: „Man braucht wirklich viel Zeit, um sich so etwas überhaupt auszudenken.“

Michael Ochs Archives Getty Images
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Getty Images

Andy Greene schreibt für den ROLLING STONE USA. Hier geht es zum US-Profil