Hat Will Smith KI-Zuschauer für Tour-Video eingesetzt?
Aufnahmen seiner „Based on a True Story“-Tour zeigen verzerrte Gesichter. Benutzt Will Smith etwa eine KI-Crowd?
Aufnahmen von Will Smiths Comeback-Tour „Based on a True Story“ haben aufmerksame Online-Zuschauer stutzig gemacht. In einem Zusammenschnitt der Shows ist ein Fan-Schild mit der Aufschrift „We <3 You Willy“ zu sehen. Doch die Gesichter der Menschen daneben wirken verzerrt und verschwommen. Andere behaupteten, dass manche Zuschauer zusätzliche Finger oder merkwürdig geformte Hände hätten.
KI oder YouTube-Eingriff?
Während einige Smith beschuldigten, die Menge mit künstlicher Intelligenz zu „verstärken“, gibt es auch Berichte, dass YouTube Videos ohne Wissen der Ersteller künstlich verändert. Wie „The Atlantic“ berichtete, glaubt der YouTuber Rhett Shull, dass die Plattform „AI-Upscaling“ einsetzt. Also die Auflösung und Detailtiefe von Videos hochrechnet. „Ich denke, das wird dazu führen, dass die Leute glauben, ich würde KI einsetzen oder meine Videos seien gefälscht“, sagte er. „Das wird unvermeidlich das Vertrauen in meine Inhalte untergraben.“
Ein Sprecher von Smith und ein Sprecher von YouTube reagierten bislang nicht auf Anfragen von ROLLING STONE.
Die verschwimmende Grenze zwischen Realität und Illusion
Die Grenzen zwischen Realität und Täuschung verschwimmen zunehmend, da KI das Internet überschwemmt. Von Fake-Bands über künstlich erzeugte Songs bis hin zu gefälschten Fotos von Musiklegenden. Darunter ein vollständig erfundenes Bild von Mick Jagger, Elton John und Rod Stewart. Die angeblich bei Ozzy Osbournes Gedenkfeier sangen.
Erst im vergangenen Monat sorgte die KI-Band The Velvet Sundown für Schlagzeilen, nachdem sie plötzlich auf beliebten Spotify-Playlists auftauchte. Ein angeblicher Trittbrettfahrer gab sich online sogar als Sprecher der Band aus. Und führte unter anderem ein Telefoninterview mit ROLLING STONE.
Die Band veröffentlichte später ein eigenes Statement, in dem sie sich als „synthetisches Musikprojekt, geleitet von menschlicher Kreativität, komponiert, vertont und visualisiert mit Unterstützung künstlicher Intelligenz“ bezeichnete. Weiter hieß es: „Das ist kein Trick. Es ist ein Spiegel. Eine andauernde künstlerische Provokation, die die Grenzen von Autorschaft, Identität und der Zukunft der Musik im KI-Zeitalter herausfordert.“
Künstler schlagen Alarm
Viele Musiker haben den Einsatz von KI bereits kritisiert. SZA warnte etwa vor den schädlichen Auswirkungen von KI-Programmen, die enorme Ressourcen verbrauchen. Darunter ChatGPT und Elon Musks Chatbot Grok.