Paris Jackson: Michael-Jackson-Biopic „voller Lügen“!

Paris Jackson widerspricht Colman Domingos Behauptung, sie sei „hilfreich“ bei dem Film gewesen – ihre Anmerkungen zum Drehbuch seien ignoriert worden.

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Paris Jackson hat Colman Domingo dafür zurückgewiesen, sie während der Produktion von Antoine Fuquas Michael-Jackson-Biopic als „hilfreich“ bezeichnet zu haben. Stattdessen sagte sie, ihre Hinweise seien übergangen worden. Und der Film über ihren Vater sei voller Ungenauigkeiten und „glatter Lügen“.

Paris kontert Colman Domingo

In mehreren Instagram-Storys distanzierte sich Paris klar von dem Projekt, dessen erster Teil im April 2026 erscheinen soll (für den zweiten Teil gibt es noch kein Startdatum). Sie erklärte: „Ich habe eine der ersten Drehbuchfassungen gelesen und meine Notizen gegeben, was unehrlich war bzw. sich nicht richtig anfühlte. Als nichts geändert wurde, habe ich mein Leben weitergelebt. Nicht mein Zirkus, nicht meine Affen.“

Paris meldete sich zu Wort, nachdem Domingo – der den umstrittenen Familienpatriarchen Joe spielt – bei einer Benefizgala während der Filmfestspiele von Venedig Paris und ihren Bruder Prince für ihre Unterstützung gedankt hatte. Er sagte: „Sie unterstützen unseren Film sehr“ und Paris sei „sehr hilfreich“ gewesen. (Paris war ebenfalls bei dem Event anwesend.)

Nachdem Domingos Worte aufgegriffen wurden, antwortete Paris direkt via Instagram: „Sagt den Leuten nicht, ich sei ‚hilfreich‘ bei einem Film gewesen, an dem ich 0 % beteiligt war lol, das ist so seltsam.“ (Ein Sprecher von Domingo reagierte nicht sofort auf eine Anfrage um Stellungnahme.)

Ihre Hauptkritik richtete Paris jedoch auf den Film selbst. Nachdem ihre Anmerkungen ignoriert worden seien, habe sie sich komplett zurückgezogen: „Es ist nicht mein Projekt.“ An die Fans ihres Vaters gewandt sagte sie: „Ein großer Grund, warum ich bisher geschwiegen habe, ist, dass viele von euch mit dem Film glücklich sein werden. Er bedient ein bestimmtes Segment der Fanbase, das noch immer in der Fantasie lebt. Und die werden zufrieden damit sein.“

„Hollywood-Fantasyland“

Paris zog Vergleiche zu Biopics wie „Bohemian Rhapsody“ oder „The Dirt“: „Das Ding an diesen Biopics ist: Es ist Hollywood. Es ist Fantasieland. Es ist nicht real. Aber es wird euch als real verkauft.“

Dasselbe passiere auch bei „Michael“: „Die Erzählung wird kontrolliert. Es gibt viele Ungenauigkeiten und viele glatte Lügen. Am Ende des Tages funktioniert das für mich nicht. Ich mag keine Unehrlichkeit. Ich habe etwas gesagt, wurde nicht gehört, habe mich verpisst. Ihr werdet den Film mögen, also schaut ihn, genießt ihn, macht, was ihr wollt – lasst mich nur raus.“

Paris nannte keine konkreten Beispiele für die inhaltlichen Fehler. Auch Lionsgate, das Produktionsstudio, gab zunächst keinen Kommentar ab. Trotz ihrer Kritik hat der Film jedoch die Unterstützung des Jackson-Nachlasses.

Ein Film voller Verzögerungen und Streit

„Michael“ hat eine turbulente Produktionsgeschichte hinter sich. Der Dreh endete zwar im Mai 2024, doch der ursprünglich geplante Start im April 2025 wurde nach 22 Tagen Nachdrehs erst auf Oktober 2025 und schließlich auf April 2026 verschoben.

Berichten zufolge betrafen die Nachdrehs den dritten Akt, der auf die Missbrauchsvorwürfe gegen Jackson eingehen sollte. Dabei soll der Film jedoch eine rechtliche Vereinbarung verletzt haben, wonach die Geschichte von Jordan Chandler – der Jackson 1993 beschuldigt und später einen Vergleich über 20 Millionen Dollar erhielt – nicht filmisch dargestellt werden durfte.

Der erste Teil des Biopics soll Jacksons Karriere von den Jackson 5 bis zum Solo-Durchbruch mit „Off the Wall“ 1979 beleuchten. Der zweite Teil würde die restliche Laufbahn behandeln, allerdings wohl die Vorwürfe gegen Jackson weitgehend ausklammern.

Besetzung von „Michael“

In der Hauptrolle spielt Jacksons Neffe Jaafar Jackson. Neben Domingo als Joe Jackson gehören zur Besetzung Larenz Tate als Motown-Gründer Berry Gordy, Laura Harrier als Musikmanagerin Suzanne de Passe und Kat Graham als Diana Ross.

Jon Blistein schreibt für den ROLLING STONE USA. Hier geht es zum US-Profil