Lennon-Mörder zum 14. Mal auf Bewährung abgelehnt

John-Lennon-Mörder Mark David Chapman erneut abgelehnt – 14. gescheiterte Bewährungsanhörung, nächste Chance 2027.

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Der Mörder von John Lennon ist zum 14. Mal für eine Haftentlassung abgelehnt worden. Das geht aus einer online veröffentlichten Entscheidung der staatlichen Behörde für Strafvollzug und Bewährung hervor.

Das Attentat von 1980

Mark David Chapman, inzwischen 70 Jahre alt, war im August vor ein Bewährungsgremium getreten. Seit dem Jahr 2000, zwanzig Jahre nach dem Attentat, ist er grundsätzlich für eine Entlassung auf Bewährung infrage gekommen.

Chapman hatte am 8. Dezember 1980 den Ex-Beatle vor dessen Apartmenthaus „The Dakota“ in New York erschossen – nur kurz nachdem Lennon ihm noch eine Schallplatte signiert hatte. Lennon starb mit 40 Jahren. Chapman wartete anschließend mit einem Exemplar von J.D. Salingers Roman „Der Fänger im Roggen“ auf die Polizei. 1981 wurde er zu 20 Jahren bis lebenslänglich verurteilt.

Beweggründe und Reuebekundungen

In früheren Anhörungen, deren Protokolle 2022 teilweise veröffentlicht wurden, sprach Chapman von „Bösewicht in meinem Herzen“. Er habe aus Ruhmsucht gehandelt und sei sich des Unrechts bewusst gewesen. Die Bewährungskommission betonte bei früheren Ablehnungen seinen „egoistischen Missbrauch menschlichen Lebens von globaler Tragweite“ und die anhaltenden Folgen für die Welt.

Das aktuelle Anhörungsprotokoll liegt bislang nicht vor. Chapmans nächste Möglichkeit auf Bewährung ist für Februar 2027 angesetzt. Der Täter sitzt weiterhin im Green Haven Correctional Facility im Hudson Valley, New York.

Chapman über Todesstrafe

In einem früheren Protokoll erklärte Mark David Chapman, die Todesstrafe zu verdienen. „Wenn man wissentlich den Mord an jemandem plant, obwohl man weiß, dass es falsch ist und man es für sich selbst tut, dann ist das meiner Meinung nach ein Grund für eine Todesstrafe“, erklärte er. „Ich verdiene null, nichts. Wenn das Gesetz und Sie sich dafür entscheiden, mich für den Rest meines Lebens hier drin zu lassen, habe ich keinerlei Möglichkeiten, mich darüber zu beklagen.“

Entschuldigung bei Yoko Ono

„Ich habe ihn ermordet, um Ihr Wort von vorhin zu benutzen, weil er sehr, sehr, sehr, sehr berühmt war, und das ist der einzige Grund, und ich war sehr, sehr, sehr, sehr, sehr auf der Suche nach Selbstruhm, sehr egoistisch“, so der Täter. „Ich möchte das hinzufügen und das dezidiert betonen. Es war ein extrem egoistischer Akt. Ich entschuldige mich für den Schmerz, den ich ihr [Ono] zugefügt habe. Ich denke die ganze Zeit darüber nach.“

Charisma Madarang schreibt für den ROLLING STONE USA. Hier geht es zum US-Profil