Jimmy Kimmel: FCC-Kommissarin attackiert Trump und Disney für „feiges Einknicken“
FCC-Kommissarin Anna Gomez wirft Trump und Disney im Fall Jimmy Kimmel „feiges Einknicken“ und Gefährdung der Meinungsfreiheit vor.
Eine führende Vertreterin der Federal Communications Commission (FCC) kritisiert Disneys Entscheidung, Jimmy Kimmels Late-Night-Show unter „Regierungsdruck“ auszusetzen. Anna Gomez spricht von einem Verstoß gegen den Ersten Verfassungszusatz und einer Gefahr für die Meinungsfreiheit.
Disney knickt ein
Gomez ist eine von zwei Kommissarinnen unter Vorsitzendem Brendan Carr, einem Trump-Vertrauten. Carr nutzt die Behörde offen, um die Medienlandschaft nach MAGA-Linie zu formen. Gomez, von Joe Biden nominiert, wirft ihm wiederholt vor, „mit dem Gewicht staatlicher Macht rechtmäßige Meinungsäußerung zu unterdrücken“.
Am Mittwoch schürte Carr mit Drohungen, Sendelizenzen zu entziehen, einen Aufstand unter ABC-Partnern. Große Senderkonzerne erklärten, „Jimmy Kimmel Live!“ abzusetzen. Disney, Mutterkonzern von ABC, zog nach und stoppte die Show auf unbestimmte Zeit.
Kimmels „Vergehen“: Witze nach der Ermordung von Charlie Kirk. Er warf der „MAGA-Gang“ vor, sich vom mutmaßlichen Täter zu distanzieren, aber gleichzeitig politisches Kapital aus der Tat schlagen zu wollen. Zudem verspottete er Trump für dessen gefühllose Reaktion und zeigte einen Clip, in dem der Präsident beim Thema Kirk sofort zu Bauplänen für einen neuen Ballsaal im Weißen Haus überging.
„Gefährliche Kapitulation“
Gomez warf der Trump-Regierung vor, einen „unglücklichen Scherz eines Komikers als Vorwand zu nehmen, um missliebige Rede zu bestrafen“. Härter noch traf ihre Kritik Disney: Das Einknicken sei „eine schändliche Form feiger Kapitulation“ und gefährde die Basis des Ersten Verfassungszusatzes.
„Wenn Konzerne nachgeben, gefährden sie nicht nur sich selbst, sondern das Recht auf freie Meinungsäußerung für alle“, schrieb sie. Die Verteidigung der Redefreiheit liege „nicht allein bei der Regierung, sondern bei uns allen“.
Rechtlich wirkungslos, politisch gefährlich
Juristisch sei Carrs Drohung „zahnlos“, betonte Gomez. Die FCC dürfe keine Inhalte zensieren und keine Lizenzen wegen unliebsamer Meinungen entziehen – das würde vor Gericht scheitern. Doch Sender seien von Lizenzen abhängig, und schon das Säbelrasseln setze milliardenschwere Unternehmen unter Druck, um den ideologischen Wünschen der Regierung zu entsprechen.
Trump begrüßte derweil die Entwicklung. Er hatte zuvor schon das Ende von Stephen Colberts Show gefeiert und meinte nun, Kimmel sei als Nächster fällig. Auf Air Force One erklärte er, die Late-Night-Shows seien „97 Prozent gegen mich“ und müssten dafür „bestraft“ werden. Ob Senderlizenzen entzogen würden, liege bei Carr.
Kampf um die Meinungsfreiheit
Auf X betonte Gomez, die Gewalt gegen Kirk werde „als Vorwand für weitergehende Zensur“ missbraucht. Kimmels Witze seien „weder illegal noch Grund genug, dass Unternehmen vor dieser Regierung einknicken“.
Ihr Appell: „Wir müssen jeder Form von Einschüchterung widerstehen, die Kritiker und Satiriker mundtot machen soll. Wenn wir unser Recht auf freie Rede aufgeben, überlassen wir es den Mächtigen, die Grenzen der Debatte zu bestimmen – und verlieren damit die Essenz einer freien Gesellschaft.“