„So war ich“: Marco Wanda reagiert auf Kritik an seinem Buch
Marco Wanda äußert sich zur Kritik an den Gewaltfantasien in „Dass es uns überhaupt gegeben hat“ – und erklärt, warum er sie bewusst einbaute.
Sebastian Król verurteilte in einem Instagram-Post die gewaltverherrlichende Passage in dem Buch von Marco Wanda. Verlag und Management versuchten zuvor den ehemaligen Wanda-Booker zu beschwichtigen. Nun hat sich der Autor selbst in der Kommentarspalte zu Wort gemeldet.
In seinem Mitte 2025 erschienenen literarischen Selbstporträt beschreibt Marco Wanda Gewaltfantasien gegenüber einem Kollegen seiner früheren Bookingagentur. Król, der nun bei BACKSEAT PR tätig ist, erkannte sich in der beschriebenen Figur wieder und bezog auf Instagram Stellung.
Dort teilte er vier Sildes in denen er feststellte, „es ist eindeutig“, dass er in dem Abschnitt gemeint sei, und erklärte, es falle ihm schwer, mit den Zeilen konfrontiert zu werden. Zudem kritisierte er die Rezensionen zu „Dass es uns überhaupt gegeben hat“ von bekannten Medien, die das Buch lobten, aber die Gewalt- und Folterfantasien außer Acht ließen.
Gesungene Mordfantasien und Abbildungen von Folter
Konkret habe die Band wegen eines „überfüllten Tourplans“ bereits „auf der Anreise eine lange Reihe an Mordfantasien gegenüber [Firma]“ gesungen. Es gebe außerdem „Zeichnungen mit Darstellung von Folter“, die Wandas Vater „gesammelt in einem Ordner“ aufbewahre. Diese enthielten „imaginierte Folter“, die von „heißer Glut“ bis hin zu „durch den Körper getriebene Pflöcke“ reiche. Auch eine „Vorrichtung“, die als „mittelalterliche Streckbank“ erkennbar sei, soll sich darunter befinden.
„So war ich“ – Antwort von Marco Wanda in der Kommentarspalte
In seiner Antwort auf Sebastian Króls Post erklärte der Wanda-Frontmann, der ehemalige Booker werde in seinem Buch nicht „namentlich“ erwähnt. Bei den Zeichnungen habe die Band „sinnbildlich einen Mitarbeiter“ abgebildet – es sei niemand speziell gemeint gewesen. Außerdem stelle er in seinem Werk klar, dass er und seine Kollegen die Bookingagentur zwar für ihren „damaligen Erschöpfungszustand verantwortlich“ gemacht hätten, diese dafür jedoch keine Verantwortung trage.
Er habe die „niederträchtigen Phantasien“ bewusst in das Buch aufgenommen, damit Fans anfangen würden, ihre Idole kritisch zu hinterfragen. Wanda bekannte sich in seinem Kommentar sowohl zu seinen positiven als auch negativen Eigenschaften. Einerseits sei er damals „liebenswert, höflich, empathisch“, andererseits „grausam, voreingenommen und wütend“ gewesen. Zum Schluss wandte er sich direkt an Król: „Dass du dich verletzt fühlst, obwohl du nicht genannt oder gemeint bist, tut mir leid.“
Eine Reaktion von Sebastian Król zu Marco Wandas Statement in der Kommentarspalte zu seinem Beitrag auf dem Instagram-Kanal von BACKSEAT PR folgte direkt. Er schrieb: „Danke für die Stellungnahme. Ich war in jenen Jahren immer die einzige Person, die euch gebucht und promotet hat und die damalige Firma ist im Buch namentlich genannt, daher fühle ich mich natürlich gemeint. Eine heutige Einordnung als „niederträchtig“ fehlt im Buch, es erscheint als unkommentierte Anekdote. Dass ich mich verletzt fühle, braucht dir nicht leid zu tun. Ich hätte mir stattdessen gewünscht, dass es dir leid tut, so etwas Verletzendes zu verbreiten – zumal ich auf meine Betroffenheit verwiesen habe.“