Ähnlichkeiten mit Anschlag in Berlin: ARD will Terror-„Tatort“ an Neujahr zeigen

Trotz der fatalen Ereignisse am Montag (20. Dezember) hält das Erste an seinem Ausstrahlungsplan für den Dortmunder „Tatort“ mit dem Titel „Sturm“ fest.

Der ARD könnte eine harte Diskussion bevorstehen: Für den Neujahrstag plant der öffentlich-rechtliche Sender einen Dortmunder „Tatort“, in dem es zum Finale der Folge eine Szene gibt, die möglicherweise auf bitter Art und Weise von der Realität eingeholt worden ist.

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So soll in dem Krimi mit Hauptkommissar Faber (Jörg Hartmann) und dem Titel „Sturm“ laut „Spiegel Online“ ein Transporter zu sehen sein, in dem sich eine Autobombe befindet und der auf einen öffentlichen Platz vorfährt. Die Sequenz wird mit mehreren Toten und vielen Verletzten enden. Ein kontroverser Stoff, der an ähnliche Inszenierungen von Terror im Fernsehen aus den letzten Jahren anschließt.

Terror ist längst ein beliebtes Krimi-Thema

Erst Anfang 2016 zeigte das Erste einen „Tatort“ aus Hamburg mit Til Schweiger als Kommissar Nick Tschiller, der eigentlich schon im November 2015 laufen sollte. Doch nach den verheerenden Terrorattacken von Paris am 13. November entschied man sich, das Programm zu verschieben. Die Haltung der ARD wurde von Til Schweiger lautstark kritisiert. Schließlich enttäuschten allerdings die Einschaltquoten des Falls nach der Neuansetzung.

Zu sehen war gleich in der ersten Szene, wie das „Tagesschau“-Studio von einem tschetschenischen Terroristen gekapert wurde. Ursprünglich war geplant gewesen, den Vorspann zum ersten Mal in der Geschichte der Krimisendung erst nach einem Prolog zu zeigen, so dass das fiktive „Tagesschau“-Szenario direkt der tatsächlichen Ausgabe der „Tagesschau“ gefolgt wäre. Doch dieser Plan wurde schließlich – auch nach den Ereignissen in Frankreich – verworfen.

Til Schweiger steht beim „Tatort“ für grimmige Action
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Bisher hält die ARD an der Planung fest, den „Tatort“ auszustrahlen. Gleichwohl hat man bereits entschieden, die für den 23. Dezember angesetzte Wiederholung des Saarländer Falls „Weihnachtsgeld“ aus dem Programm zu nehmen, weil sie auf einem Weihnachtsmarkt spielt. Möglicherweise steigt nun noch der Druck auf den Sender, die aktuelle Dortmunder Folge aus Gründen der Pietät zu verschieben.

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