ROLLING STONE hat gewählt: Die Alben des Jahres 2025

ROLLING STONE kürt die besten Alben des Jahres 2025.

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Empfehlungen der Redaktion
30

Black Country, New Road, „Forever Howlong“

Neben AC/DC und Iron Maiden die vielleicht einzige Band, die nach dem Ausscheiden ihres Sängers das Niveau mindestens gehalten hat. Klavier, Mandoline, Banjo, Holzbläser – niemand denkt mehr an den Post-Punk früherer Tage. Stücke wie „Salem Sisters“ offenbaren unter barocker Stillleben-Atmosphäre eine bedrohliche Erzählung über Selbstbehauptung. SN

31

Ben Kweller, „Cover The Mirrors“

Ein Schicksalsschlag – Ben Kwellers Sohn Dorian kam 2023 bei einem Unfall ums Leben – hat das beste Album des Amerikaners seit „Sha Sha“ (2002) hervorgebracht. Die Lieder über die Metamorphose des Trauernden haben etwas ungeheuer Tröstliches und Resilientes. Es gibt sogar sonnigen Sixties-Sound und Singalongs, zudem sind The Flaming Lips, MJ Lenderman und Waxahatchee dabei. ISM

32

The Favors, „The Dream“

Wer sich im Jahr 2021 in die Apokalypsen-Schmachtfetzen „Till Forever Falls Apart“ verliebt hat, wünscht sich seither mehr von Ashe und Finneas. Jetzt liefern sie als The Favors ab, haben Disco („Home Sweet Home“), Showtunes („Ordinary People“) und Pop („The Little Mess You Made“) im Angebot – melodieselige Songs, die schon beim ersten Hören klingen, als ob man sie ewig kennt. GR

33

Lucrecia Dalt, „A Danger To Ourselves“

Auf dem Vorgänger „¡Ay!“ skizzierte die kolumbianische Musikerin eine Science-Fiction-Vision von Bolero, Son und anderen klassischen Genres. Diesmal stehen Klang und Gefühl stärker im Mittelpunkt, auch der Co-Produzent David Sylvian hat Spuren hinterlassen, vor allem sein Ambient-Album „Blemish“. „A Danger To Ourselves“ ist das Produkt einer extremen Verfeinerung. JZ

34

Makaya McCraven, „Off The Record“

Der Schlagzeuger und Beatmaker aus Chicago versammelt hier seine besten Live-Sessions der vergangenen Dekade. McCravens Musik ist dabei ein Prozess der Umwandlung: Improvisation wird zu Komposition und dann wieder zurück im Remix. Jazz und HipHop kommen sich dabei erstaunlich nahe; Jeff Parker, Jeremiah Chiu oder Ben LaMar Gay sorgen für einen virtuosen und farbigen Sound. JZ

35

Brandi Carlile, „Returning To Myself“

Nach dem auch schon nicht schlechten Album mit Elton John, „Who Believes In Angels?“, schafft Brandi Carlile in diesem Jahr noch ein so bezauberndes wie beeindruckendes Werk: „Returning To Myself“ trägt seinen Titel zu Recht, die Songwriterin ist ganz bei sich – und gleichzeitig schließen ihre unwiderstehlichen Lieder niemanden aus. Country, Folk, Pop, Rock: Sie kann einfach alles. BF

36

Die Heiterkeit, „Schwarze Magie“

„Wie man ein Gespenst heilt“ heißt ein Lied auf diesem Album, und tatsächlich: Stella Sommer ist die tollste Gespensterkümmerin, die wir besitzen, und zu den tollsten Sängerinnen des Landes zählt sie ohnehin. Hier singt sie in beschwingten, manchmal Country-& Western-haft schunkelnden Liedern über Krisen und Angst und Depressionen, mit Wärme und Ironie. JB

37

Robert Forster, „Strawberries“

Forster hat zur melodischen Magie seiner schönsten Songs, zum Twang der Gitarre und der Mundharmonika zurückgefunden. Die Pop-Stücke sind berückend mit Forsters fein ziseliertem Gesang. Und „Breakfast On The Train“ ist die Art von lakonisch-poetischer Sprechgesangs-Erzählung zur akustischen Gitarre, die Robert Forster so gut beherrscht wie Lou Reed und Bob Dylan. AW

38

Panda Bear, „Sinister Grift“

Wo sind nur die vielen Experimente hin? Und warum ist der Verzicht darauf nicht schlimm? Noah Lennox alias Panda Bear hat mit „Sinister Grift“ ein Gitarre-Bass-Drums-Album aufgenommen (gut, mit ein wenig Elektronik), huldigt nun Doo Wop und Surf. Die Partnerschaft mit Animal-Collective-Kollege Josh Dibb wirft die Frage auf, leider, ob es Animal Collective überhaupt noch braucht. SN

39

Laufey, „A Matter Of Time“

Wer hat an der Uhr gedreht? Laufey Lín Jónsdóttir ist eine Isländerin mit chinesischen Vorfahren. Ihr Debütalbum erschien 2022, ein Jahr später dann „Bewitched“. Auch „A Matter Of Time“ ist eine Sammlung betörender, opulent arrangierter Torch Songs und Balladen im Stil der 50er-Jahre. Man denkt an Doris Day, an Peggy Lee und Songs von Cole Porter. Unfassbar charmant. AW