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Anna Calvi gewinnt International Music Award in der Kategorie Sound

Die Musik von Anna Calvi klingt besonders – dafür hat sie den International Music Award in der Kategorie Sound bekommen. Ein Porträt der Preisträgerin.

Für ihre letzte Tour hat sich Anna Calvi einen kleinen Laufsteg bauen lassen, der von der Bühne hinein ins Publikum ragt. Zu Konzertbeginn schreitet sie, ganz in rotes Scheinwerferlicht getaucht, in knallroter Bluse und schwarzer Torero-Hose an den Rand der Rampe. Ansatzlos, ohne kumpelhafte Begrüßung haut sie rein, mit Songs von ihrem aktuellen Album „Hunter“.

Cool wie ein Rocker wirkt sie, die Fender Telecaster im Anschlag. Gleichzeitig verletzlich und intensiv, wenn sie in Songs wie „As A Man“ die üblichen Geschlechterrollen in die Tonne tritt. Wie so oft im Rock’n’Roll ist im Titeltrack „Hunter“ von „the bodies and the rhythm“ die Rede. Aber diesmal nicht in der üblichen Macho-Pose. Kein Geballer im Viervierteltakt, sondern ein neuer Sound-Entwurf.

Anna Calvi nimmt ihre Gitarre hart ran

Weil die Musik von Anna Calvi besonders klingt, hat sie den International Music Award (IMA) in der Kategorie Sound bekommen. Die 18-köpfige Jury des IMA, besetzt unter anderem mit Charli XCX, Joy Denalane, Ex-Oasis-Frontmann Liam Gallagher, Deutschrapper Cro, Singer-Songwriter Rufus Wainwright und Autor Benjamin von Stuckrad-Barre, erkannte ihr die Auszeichnung zu, die am vorletzten Novemberwochenende zum ersten Mal in der Berliner Verti Music Hall vergeben wurde.

Live bedient Calvi ihr Instrument ein ganzes Konzert lang virtuos. Sie nimmt ihre Gitarre hart ran. Selbst auf dem Boden liegend, greift sie kunstvoll in die Saiten. Auch mächtige Ruderbewegungen über das Griffbrett hat sie im Programm.

Die zurückhaltende Musikerin wird zur Berserkerin

Und singt dazu mit einer klassisch trainierten Stimme, die sie in ungeahnte Höhen schrauben kann. Aus der einst so zurückhaltenden, studierten Multi-Instrumentalistin ist eine echte Berserkerin geworden. Im Hintergrund sorgen Keyboard und Drums im Theaternebel für volles Volumen. Vor der Zugabe reckt Calvi mit schweißnassen Haaren ihre heftig bearbeitete Gitarre wie einen Siegerpokal in Luft. Es bereitet ihr offensichtlich großen Spaß, die bewährten Posen der Männerwelt zu bedienen.

„I’m an A-A-Alpha; I divide and conquer“, singt sie dazu wie selbstverständlich. Diese Haltung und ihre Solo-Attacken voller Energie machen Anna Calvi zu einer der „aufregendsten Gitarristinnen ihrer Generation“, wie ihr die internationale Kritik unisono bescheinigt. Sie lässt „Soundlandschaften von geradezu filmischer Plastizität entstehen“, heißt es im Berliner Tagesspiegel.

Fünf Jahre brauchte sie für ihr jüngstes Album

Für die Fertigstellung des „Hunter“- Albums hat sie sich fünf Jahre lang Zeit gelassen. Streicher, Chöre, Beats und die Klavier-Elemente der Vorgänger-Platten hat sie weggelassen. Die Strukturen des Rock dagegen wurden weiter verdichtet. Der Song „As A Man“ etwa ist ein Beispiel dafür. Eine schwelgerische E-Gitarren-Melodie bleibt anfangs im moderaten Tempo, bevor Calvi über ihren Gesang eine Atmosphäre erzeugt, die immer dichter und bedrohlicher wird.

Bei den Aufnahmen von „Hunter“ kam das analoge Vintage-Equipment des berühmten Londoner Konk-Studios zum Einsatz. Die bewusste Reduktion der technischen Möglichkeiten hat Calvi bestärkt, ihren großen Entwurf mit Ecken und Kanten zu belassen. All das konzentriert sie in den zehn Songs, die es letztlich auf das Album geschafft haben. Die Tempowechsel, die Dynamik aus laut und leise, Drama, Abenteuer – und vor allem grandiose Gitarrensoli: Sie braucht nur wenige Elemente, um ihren Sound in abenteuerliche Höhen zu treiben.

Der IMA fährt Audi – Audi hat den International Music Award 2019 elektrisiert und die hochkarätigen Gäste rein elektrisch und lokal emissionsfrei direkt an den roten Teppich gebracht. Die Stars des IMA 2019 durften auf dem Weg zur Verti Music Hall im neuen Audi e-tron und Audi Q5 TFSI e Platz nehmen.