Basia Bulat

Basia Bulat ist ein fröhlicher Mensch. Nicht erst im Gespräch wird das klar, schon ihre Musik verrät es. Auf ihrem zweiten Album singt die Kanadierin quietschfidelen, weltumarmenden Gitarren-Folk, der manchmal an Tracy Chapman erinnert, nur eben ohne deren Herzensschwere. Basia Bulat legt ihre Songs als gemeinsames Werk an – die Band spielt froh zusammen, jeder bringt etwas mit an den Tisch. Auch die Konzerte werden zum Gemeinschaftserlebnis. „Wenn ich den Menschen um mich herum etwas gebe, kommt etwas zurück“, sagt sie. „Darauf kann ich mich verlassen.“ Ein gutes Fundament für eine musikalische Karriere, die Basia Bulat gemeinsam mit ihrer Band neuerdings auch des Öfteren nach Europa führt. Von dort, nämlich aus Polen, kommen die Eltern. „Ich bin ein typisches Erste-Generation-Immigrantenkind. Ich wurde als Kanadierin erzogen, aber irgendwann nimmt man eben doch diesen anderen Teil in sich selbst wahr, den man nicht wirklich kennt. Man sitzt dann ein bisschen zwischen den Stühlen und sucht etwas Verlässliches.“ Deshalb heißt die Platte „Heart Of My Own“.

Glücklich oder traurig?

Es macht mehr Spaß, glücklich zu sein. Mich macht sogar Traurigsein froh (lacht). Ich liebe es, richtig zu heulen weil’s mir hinterher wieder gut geht.

Ballkleid oder Schlafanzug?

Mmmhh … Ich möchte gern Ballkleid sagen, aber ich kenne mich zu gut. Ich würde doch wieder im Matsch rumtrampeln und es ruinieren (lacht).

Könnte ich vielleicht ein Ballkleid aus Schlafanzügen machen?

Stadt oder Land?

Ich weiß nicht. Land? Ich war vor Kurzem für eine Weile im Yukon – die Leute da sind unglaublich, eine kleine, eingeschworene Gemeinschaft. Alle machen alles und reparieren alles. Außerdem kennen die sich mit dem Leben in der Wildnis aus, das hat mich sehr beeindruckt. Und dann diese Landschaft! Riesige Berge und moosbewachsene Felsen – es ist so still, man hört nicht mal seine eigenen Schritte. Ich liebe das Land, weil ich dort darüber nachdenken kann, was mir in den Städten passiert. Ich tue das zu wenig.

Berg oder Tal?

(überlegt) Es gibt Kulturen, die am Fuß eines Berges wohnen, ihn aber niemals besteigen. Sie respektieren den Gipfel als etwas, das man nur von Weitem sehen sollte. Wir sind ja anders – wir müssen jeden Berg bezwingen, koste es, was es wolle. Da möchte ich nicht mitmachen. Ich schätze, ich bin ein Tal-Mädchen.

Frühling oder Herbst?

Aaaahhhh, meine beiden Lieblingsjahreszeiten, da kann ich nicht wählen. Bei der einen fängt alles an, bei der anderen hört alles auf, das ist doch toll (lacht). Vielleicht doch der Herbst? Der ist in meiner Heimat Ontario natürlich unglaublich schön. Ich bin kürzlich von Montreal nach Ottawa gefahren, unglaublich. Aber ich habe alle meine kleinen Jahreszeiten lieb (lacht). Lennon oder McCartney? (stöhnt) Um der Antwort aus dem Weg zu gehen: George.

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