Bobby Whitlock, Keyboarder und Mitbegründer von Derek and the Dominos, mit 77 Jahren gestorben

Bobby Whitlock wirkte auch an George Harrisons „All Things Must Pass“ und Eric Claptons selbstbetiteltem Album von 1970 mit

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Bobby Whitlock, Keyboarder in Eric Claptons kurzlebiger, aber hochgelobter Band Derek and the Dominos, ist im Alter von 77 Jahren gestorben. Whitlocks Tod am frühen Sonntagmorgen wurde von seiner Managerin Carol Kaye bestätigt. Sie sagte in einer Erklärung an ABC Audio: „Mit tiefer Trauer gibt die Familie von Bobby Whitlock bekannt, dass er am 10. August um 1:20 Uhr nach kurzer Krankheit verstorben ist. Er starb in seinem Haus in Texas. Umgeben von seiner Familie.“

Frühe Jahre und Karrierebeginn

Whitlock, in Memphis geboren, begann seine Karriere Mitte der Sechzigerjahre bei Stax Records in seiner Heimatstadt. Er wurde der erste weiße Künstler, der bei dem Label unter Vertrag stand. Und nahm zusammen mit Booker T. & The M.G.’s sowie Sam & Dave auf.

Ende der Sechzigerjahre schloss sich Whitlock dem Ehepaar Delaney und Bonnie Bramlett und einer Gruppe von hochkarätigen Musikern an, die als Delaney & Bonnie and Friends bekannt wurden. Zu diesen „Friends“ gehörten unter anderem ein post-Cream Eric Clapton, Gitarrist Duane Allman, Bassist Carl Radle und Schlagzeuger Jim Gordon. Aus dieser Konstellation entstand schließlich Derek and the Dominos.

Derek and the Dominos und „Layla“

Whitlock, der zuvor schon auf Claptons Debütalbum von 1970 mitgespielt hatte, schrieb die Hälfte der Songs für das einzige Studioalbum von Derek and the Dominos, „Layla and Other Assorted Love Songs“. Dazu gehören Klassiker wie „Bell Bottom Blues“, „Anyday“, „Why Does Love Got to Be So Sad?“ und der Opener „I Looked Away“.

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Er spielte zudem das Klavier in der legendären Nummer „Layla“. Und äußerte sich wiederholt kritisch darüber, dass Rita Coolidge nicht für den zweiten Teil des Songs genannt wurde. Schlagzeuger Jim Gordon, Coolidges damaliger Freund, wurde stattdessen als Mitautor von „Layla“ aufgeführt.

Ende der Band und Solokarriere

„Layla and Other Assorted Love Songs“ wurde später in die Liste der 500 besten Alben aller Zeiten von ROLLING STONE aufgenommen. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung war es jedoch kein kommerzieller Erfolg. Nach dem Tod von Duane Allman 1971 und Claptons Drogensucht löste sich die Band während der Aufnahmen zum zweiten Album noch im selben Jahr auf.

Während dieser gescheiterten Sessions in London arbeitete Whitlock auch an seinem eigenen, selbstbetitelten Debütalbum. Auf dem neben seinen Dominos-Kollegen auch George Harrison mitwirkte. Zuvor hatte Whitlock Orgel- und Klavierparts zu Harrisons Meisterwerk „All Things Must Pass“ beigesteuert. Darunter bei „My Sweet Lord“, „What Is Life“, dem Titelsong und dem langen Apple Jam.

Weitere Projekte und Rückkehr zur Musik

Whitlock wirkte zudem, ungenannt, am Rolling-Stones-Album „Exile on Main St.“ mit. Und behauptete später, dass er und Mick Taylor – und nicht Mick Jagger und Keith Richards – den Song „I Just Want to See His Face“ geschrieben hätten.

Sein zweites Soloalbum „Raw Velvet“ (1972) entstand ebenfalls mit Clapton und Harrison. Danach veröffentlichte er zwei weitere Soloalben, bevor er sich Ende der Siebzigerjahre weitgehend aus dem Musikgeschäft zurückzog. Um die Jahrtausendwende kehrte Whitlock zurück. Ift zusammen mit seiner Frau, der Musikerin CoCo Carmel. Im Jahr 2000 trat er außerdem mit Clapton in der Sendung Later With Jools Holland auf, um gemeinsam „Bell Bottom Blues“ zu spielen.

Daniel Kreps schreibt für den ROLLING STONE USA. Hier geht es zum US-Profil