Das letzte Interview mit Ex-Megadeth-Drummer Nick Menza: „Wie eine Posttraumatische Belastungsstörung“

Nick Menza sprach kurz vor seinem Tod über seine Megadeth-Karriere – und Träume, die nun nicht mehr in Erfüllung gehen können.

Am 8. Mai, 13 Tage vor seinem Tod, gab Nick Menza sein letztes Interview. Am vergangenen Samstag erlitt der ehemalige Megadeth-Drummer auf der Bühne in Los Angeles einen tödlichen Herzinfarkt. Mit seiner neuen Band OHM war Menza im „Baked Potato“-Club gerade beim dritten Song angekommen, als er kollabierte.

Mit „The Wave Northwest“ sprach der 51-Jährige vor zwei Wochen über seine Karriere. Die Laufbahn als Schlagzeuger bei Megadeth (1990-1997) habe ihn körperlich sehr beansprucht. „Die ersten fünf Jahre lebte ich gar nicht richtig in meinem Haus. 300 Konzerte pro Jahr. Kann man sich ja ausrechnen, wie wenig Zeit einem für anderes bleibt.“

Die Auszeit vom Touren verglich Menza mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung: „Nach der Konzertreise nach Hause zu kommen, das ist wie ein Schock … als wäre man im Krieg gewesen und muss sich dann wieder in die Gesellschaft einfügen.“ Andererseits sei das Touren gut für das Immunsystem, so lange man keine Drogen nehme – ständig an neue Orte zu kommen und neue Menschen zu treffen, das sei belebend.

Menza sprach in diesem Zusammenhang auch über den Grund, weshalb er ständig Handschuhe getragen hat: „Nicht, um mich vor den Leuten zu schützen – sondern um sie vor mich zu schützen. Man trifft on the road viele hundert Fans, allen soll man die Hand schütteln, sie fassen sich an die Nase und beißen ihre Fingernägel ab.“

Am Ende des Gesprächs sagt Nick Menza noch, dass er die großen Gigs vermisst:

„It’s fun. I miss it. I miss the playing part of it, very much so, in front of the big crowds and just rocking people and having people come up afterwards. That’s the only part of it I miss.“

Kurz nach seinem Tod kondolierte Megadeth-Chef Dave Mustaine, die Bandkollegen von OHM teilten ebenso ihre Erschütterung mit.

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