„Welcome to Lynchland“: David Lynch mit Doku in Cannes gewürdigt

Unter tosendem Applaus des Publikums an der Croisette feierte eine neue Doku über den verstorbenen David Lynch Premiere.

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Im Todesjahr von David Lynch durfte eine Erinnerung in Cannes nicht fehlen. Der Regisseur hatte hier 1990 die Goldene Palme für „Wild at Heart“ erhalten und war auch danach mit mehreren Filmen, darunter auch „Mulholland Drive“ (Palme für die beste Regie), im Wettbewerb vertreten gewesen.

Am Mittwoch (14. Mai) feierte mit „Welcome to Lynchland“ von Stéphane Ghez eine neue Dokumentation über den Künstler, Musiker und Filmemacher Weltpremiere. Der Film wurde bereits vor dem Tod des Regisseurs am 16. Januar fertiggestellt.

Die Doku versucht sich in die Ideenwelt Lynchs hineinzubegeben und kreist von seinen frühen Filmen bis hin zur gloriosen „Twin Peaks“-Rückkehr. Zu sehen gibt es nicht nur Interview-Ausschnitte mit dem Regisseur, sondern auch Gespräche mit Kyle MacLachlan, Laura Dern, Naomi Watts und Isabella Rossellini.

Sohn von David Lynch bei Premiere

Der Sohn des verstorbenen Regisseurs, Riley Lynch, war bei der Vorführung und sprach einige Worte zum Publikum. „Dieses Festival hat meinem Vater sehr viel bedeutet“, sagte er. Zudem verriet Lynchs Sohn, dass er zuletzt 2002 an der Croisette war, als sein Vater Jurypräsident war. „Ich habe hier meinen 10. Geburtstag gefeiert und Sharon Stone hat die Torte gebracht.“

Direkt nach dem Tod Lynchs hatte das Filmfestival Cannes ein Statement herausgegeben. Darin hieß es:

„Mit unendlicher Trauer haben wir vom Tod von David Lynch erfahren, einem einzigartigen und visionären Künstler, dessen Werk das Kino wie kaum ein anderes geprägt hat. Als Gewinner der Goldenen Palme bei den Filmfestspielen von Cannes 1990 für ‚Sailor und Lula‘ (‚Wild At Heart‘) und des Prix de la mise en scène (Bester Regisseur) 2001 für ‚Mulholland Drive‘ leitete er 2002 elegant die Jury. Er hinterlässt ein rares und zeitloses Werk, dessen Filme auch weiterhin unsere Fantasie beflügeln und all diejenigen inspirieren werden, die das Kino als eine Kunstform betrachten, die das Unaussprechliche sichtbar machen kann.““

Auch ROLLING STONE würdigte David Lynch umfassend nach seinem Tod: