Filme der Diane Keaton: Die 10 besten Rollen im Ranking
Diane-Keaton-Filme im Überblick: analytisches Ranking ihrer 10 prägendsten Rollen – von „Der Pate“ bis „Was das Herz begehrt“. Mit Woody Allen. Jetzt lesen.
Diane Keaton – die ursprüngliche Mafiagattin, die exzentrische Romcom-Heldin, die feministische Autorin des frühen 20. Jahrhunderts und die moderne Frau der späten 1970er und 1980er Jahre – verkörperte jede dieser Figuren mit unverwechselbarer Tiefe. Von ihrem Durchbruch in „Der Pate“ bis zu ihrer unvergesslichen Rolle als Dramatikerin in „Was das Herz begehrt“ verlieh Keaton jeder Figur Menschlichkeit, Stärke und Verletzlichkeit. Sie starb gestern im Alter von 79 Jahren. Hier sind zehn ihrer wichtigsten Filmauftritte.
Der Pate (1972)
Wenn man über dieses filmische Meisterwerk der Siebziger spricht – das perfekte Zusammenspiel von klassischer Hollywood-Epik und neuem Realismus – fallen meist die Namen Brando, Pacino und Coppola. Doch auch Diane Keaton ist unverzichtbar. Als Kay Corleone ist sie nicht nur das moralische Zentrum des Films, sondern auch die Figur, durch deren Augen das Publikum in die Welt der Corleones eintaucht.
Ihre naive Bemerkung „Senatoren und Präsidenten lassen keine Menschen töten“ enthüllt ihre tragische Unschuld gegenüber der Realität des organisierten Verbrechens. Keatons Blick im letzten Moment, als sich die Tür vor ihr schließt, erzählt die ganze Geschichte des Verlusts. Ihre Rückkehr in den Fortsetzungen, insbesondere in der erschütternden „Das-muss-alles-endet“-Szene in Teil II, festigte ihren Status als unverzichtbare Darstellerin dieser Saga. Keatons Auftritt war ein Angebot, das niemand ausschlagen konnte. —David Fear
Der Stadtneurotiker (1977)
Diane Keaton und Woody Allen lernten sich 1969 bei der Bühnenproduktion von „Play It Again, Sam“ kennen – der Beginn einer langen persönlichen und künstlerischen Partnerschaft. Ihre gemeinsamen Filme wie „Mach’s nochmal, Sam“ (1972), „Der Schläfer“ (1973) und „Die letzte Nacht des Boris Gruschenko“ (1975) etablierten sie als brillante Komödiantin und perfekte Gegenspielerin zu Allens neurotischem Charme.
Doch erst „Der Stadtneurotiker“ machte sie zum Star. Schon mit Annies legendärem „La di da“ – einem Ausdruck aus Keatons eigenem Sprachgebrauch – war das Publikum verzaubert. Ihr Stil prägte Mode und Rollenbilder gleichermaßen. Keaton schuf mit Annie Hall die moderne, vielschichtige Frau der Siebziger und gewann dafür den Oscar. —DF
Looking for Mr. Goodbar (1977)
„Ich lasse mich lieber verführen als trösten“, sagt Keatons Figur Theresa Dunn zu Beginn dieses Films – ein Satz, der ihr Schicksal bestimmt. In Richard Brooks’ Adaption von Judith Rossners Bestseller spielt sie eine Lehrerin, die in der Welt der Singlebars nach Liebe und Bestätigung sucht. Während das gesellschaftliche Umfeld des Films heute datiert wirkt, bleibt Keatons Darstellung zeitlos.
Sie vereint Einsamkeit und Hoffnung, ohne je in Verzweiflung zu verfallen. Besonders in den stillen Momenten vermittelt sie ganze Emotionenspektren allein durch Mimik. —DF
Reds (1981)
Warren Beattys „Reds“ erzählt von John Reed, dem kommunistischen Aktivisten des frühen 20. Jahrhunderts – und von Louise Bryant, gespielt von Diane Keaton. Ihre Figur ist zugleich Liebende und unabhängige Intellektuelle.
Nach den Erfolgen mit „Der Pate“ und Woody Allen zeigte Keaton hier eine neue Seite. Scharf, entschlossen, verletzlich. Ihr Spiel verleiht der epischen Liebesgeschichte intime Tiefe. Unvergesslich bleibt die Szene am Bahnhof, in der sich Hoffnung in Panik und schließlich in Dankbarkeit verwandelt. —Tim Grierson
Shoot the Moon (1982)
In Alan Parkers Ehedrama verkörpert Keaton die Ehefrau Faith Dunlap, die sich mit der Untreue ihres Mannes (Albert Finney) und dem Scheitern ihrer Ehe auseinandersetzen muss.
Die emotionalen Ausbrüche des Films sind berüchtigt, doch es sind Keatons leise Momente, die nachwirken: ihr leerer Blick nach einer gesellschaftlichen Veranstaltung oder das melancholische Singen von „If I Fell“ in der Badewanne. Diese Szenen machen den Film zutiefst menschlich – und schmerzhaft schön. —DF
Crimes of the Heart (1986)
Drei große Schauspielerinnen der Achtziger – Sissy Spacek, Jessica Lange und Diane Keaton – verkörpern in dieser Adaption von Beth Henleys Bühnenstück drei Schwestern, die mit einer Familientragödie konfrontiert sind.
Keaton spielt Lenny Magrath, die ängstliche und zurückhaltende Schwester, die um ihre Jugend trauert und den Zusammenhalt der Familie fürchtet. Obwohl es ein Ensemblefilm ist, schafft Keaton es, mit stiller Kraft Akzente zu setzen – etwa in der Szene, in der sie beim Essen ihrer Pralinen angestaute Wut und Resignation entlädt. —DF
Baby Boom (1987)
In dieser Komödie von Nancy Meyers verkörpert Keaton J.C. Wiatt, eine karriereorientierte Geschäftsfrau, die plötzlich das Baby einer entfernten Cousine erbt. Sie verlässt New York, zieht nach Vermont und entdeckt dort ein neues Leben – und ein neues Produkt: Bio-Babynahrung. Keatons Timing und Energie sind brillant. Ihre emotionalen Zusammenbrüche – komisch, ehrlich, berührend – machen den Film zu einem Highlight ihrer Karriere. —Angie Martoccio
Vater der Braut (1991)
Nach „Der Pate III“ spielte Keaton eine gänzlich andere Gattin: die besonnene Nina Banks, Ehefrau von Steve Martins neurotischem George. Sie balanciert Humor und Ruhe perfekt, wirkt geerdet und charmant.
Auch in der Fortsetzung (1995) glänzt sie, besonders in der rührenden Szene, als sie sich von ihrem Haus verabschiedet: „Nur eine Rolle, Liebling“, sagt sie, tränenreich. —AM
The First Wives Club (1996)
Als Annie MacDuggan-Paradis, eine verlassene Ehefrau, bringt Keaton Wärme und Authentizität in diese Geschichte über Selbstbehauptung. Ihr Zusammenspiel mit Bette Midler und Goldie Hawn ist dynamisch und mitreißend. Der ikonische Moment, in dem die drei Frauen „You Don’t Own Me“ performen, ist zugleich Befreiung und Triumph. Keaton genoss die Dreharbeiten sichtlich – und das überträgt sich auf das Publikum. —Emily Zemler
Was das Herz begehrt (2003)
In ihrer vierten Zusammenarbeit mit Nancy Meyers spielt Keaton die Dramatikerin Erica Barry – eine Frau, die im späteren Leben unerwartet die Liebe findet. Gemeinsam mit Jack Nicholson beweist sie, dass Romantik keine Altersgrenze kennt. Ihr Spiel ist fein, humorvoll und menschlich.
Der Film brachte ihr den Golden Globe und eine Oscar-Nominierung ein. Über die berühmte Entkleidungsszene sagte sie später: „Es war nicht meine Idee von Spaß – aber es war ein wunderbarer Film.“ —EZ
Zusätzliche Berichterstattung: David Fear, Tim Grierson, Angie Martoccio, Emily Zemler.