Die 250 besten Songs des 21. Jahrhunderts
Die 250 besten Songs des 21. Jahrhunderts – von Beyoncé bis Kendrick Lamar: eine globale Playlist voll Innovation und Emotion
190. Rae Sremmurd, „No Flex Zone”
2014
Die Debütsingle des Duos Rae Sremmurd aus Atlanta via Mississippi war Trap-Musik in ihrer ausgelassensten und überschwänglichsten Form, deren bedrohlicher Bass und maschinengewehrartige Hi-Hats sich in pure Pop-Euphorie verwandelten. Unter der Ägide des Low-End-Theoretikers MikeWillMadeIt (Future, Myley Cyrus) traten die beiden Brüder wie eine Dose Red Bull in der Ära von Lean auf. Eine hochoktanige Kombination aus hohen Stimmen, mit quietschenden oder rauen Flows betonten Zeilen, ausgelassenen Gesängen und lang gehaltenen Noten.
„Wir wollen nicht einfach nur rauskommen und sagen: ‚Ich gehe in den Club und nehme Drogen‘“, sagte Swae Lee von der Gruppe. „Wir wollten, dass es für die Ohren angenehm klingt. Aber einfach verdammt seltsam ist und sich wie nichts anderes anhört.“ —C.W.
189. Grimes, „Oblivion“
2012
Obwohl es um etwas unbestreitbar Dunkles geht – sexuelle Gewalt –, schien die beschwingte, luftige, ausgefallene Melodie von Grimes’ bester Single wie maßgeschneidert für diese Zeit.
„In dem Song geht es mehr darum, mich selbst körperlich in einer männlichen Machtwelt zu stärken und den Hass auf das Gefühl der Machtlosigkeit zu überwinden, indem ich die männliche körperliche Kraft auf die leichte Schulter nehme und sie fröhlich und nicht bedrohlich mache“, sagte sie damals. „Oblivion“ war ein Aufruf, sich zu entspannen. Und sich mit einer Regenbogenstimmung aus dunklen Zeiten zu befreien. Mit einer Melodie, die andere Musiker ansprach, die Grimes‘ unbeschreiblichen Geist einfangen wollten. –Brenna Ehrlich
188. Wisin & Yandel, „Rakata“
2005
Genauso wie 50 Cents „In Da Club“ auf jeder Party garantiert gespielt wird, ist „Rakata“ von Wisin y Yandel ein Old-School-Reggaeton-Klassiker, der die Leute immer zum Tanzen bringt. Der 2005 veröffentlichte Perreo-Hit des puertoricanischen Duos – produziert von Luny Tunes und Nely „La Arma Secreta“ – hat sich seinen Platz im klassischen Songbook der lateinamerikanischen Musik verdient.
Die Single markierte einen Wendepunkt in einer Zeit, in der Reggaeton einen seiner größten Momente erlebte. —T.M.
187. MGMT, „Kids”
2007
Andrew VanWyngarden und Ben Goldwasser lernten sich kurz nach der Jahrtausendwende als Studenten an der Wesleyan University kennen. Sie begannen aus Spaß, Electro-Psych-Songs zu schreiben, um ihre Ängste vor dem Leben nach dem College auszudrücken.
„Wir hatten Nostalgie für unsere Kindheit und fürchteten uns vor dem Leben nach dem College“, sagte VanWyngarden. Diese Angst ist in „Kids“, einem absurd eingängigen Song, der von Synthesizern durchtränkt ist. Und von den Schmerzen des Erwachsenwerdens handelt. „Entscheidungen werden getroffen und nicht gekauft“, schrieben sie. „Aber ich dachte, das würde nicht so wehtun. Aber ich glaube, das stimmt nicht.“
Zwei Jahrzehnte, nachdem sie ihre Diplome von der Wesleyan University erhalten hatten, wurde „Kids“ mehr als eine Milliarde Mal auf Spotify gestreamt. Und als Hymne einer ganzen Generation gefeiert. —Andy Greene
186. Beyoncé, „Cuff It“
2022
Mit Renaissance aus dem Jahr 2022 würdigte Beyoncé Disco- und House-Musik und ehrte diese Klänge nicht nur als klassische Musikgenres, sondern auch als Räume der Freiheit und des Widerstands für Queers und Schwarze.
„Cuff It“, der beliebteste Titel des Albums, war auch der fröhlichste. Eine Disco-Hymne, die sie gemeinsam mit einem Team aus Raphael Saadiq, The-Dream und Nile Rodgers geschrieben hat.
Mit einer Mischung aus üppigen Streichern, Chic-Gitarre und Rick-James-Bounce, einer Einlage aus Teena Maries „Ooo La La La“ und einer Anspielung auf ihre texanischen Wurzeln mit der Aufforderung „hit them ‚draulics“ schuf sie eine Ode an das ausgelassene Feiern auf der Tanzfläche, die ihr einen Grammy für den besten R&B-Song einbrachte. —J.D.
185. Los Tigres del Norte, „Somos Más Americanos“
2001
Nur wenige Bands haben es geschafft, eine solche generationsübergreifende Wirkung zu erzielen wie Los Tigres del Norte. Mit „Somos Más Americanos“ trugen die Norteño-Legenden ihr Vermächtnis ins 21. Jahrhundert und setzten sich gleichzeitig als vehemente Verfechter der Einwanderer ein.
In dem Song singen sie aus der Perspektive eines Einwanderers ohne Papiere und verweisen auf die Geschichte, dass ein Teil der USA einst zu Mexiko gehörte. „Sie haben mich tausend Mal angeschrien, ich solle in mein Land zurückkehren, weil ich hier nicht hingehöre. Aber ich möchte die Gringos daran erinnern, dass ich nicht die Grenze überschritten habe. Die Grenze hat mich überschritten. “
Seit ihrer Veröffentlichung im Jahr 2001 ist die Hymne zu einem festen Bestandteil ihrer Live-Shows geworden. Und wurde sogar von Zack de la Rocha von Rage Against the Machine eindrucksvoll interpretiert.–T.M.
184. OutKast, „Ms. Jackson“
2000
Ein Einblick in das stürmische Gefühlsleben zweier junger Väter wurde zur ersten Nummer-1-Single für OutKast, die schließlich zur erfolgreichsten Southern-Rap-Gruppe der Geschichte wurde. „‚Ms. Jackson‘ entstand aus der Frage, wie sich die Mutter eines Mädchens, das ein Kind hat, wohl fühlt, nachdem eine Beziehung in die Brüche gegangen ist“, sagte André 3000 von OutKast, der bekanntlich mit R&B-Superstar Erykah Badu liiert war.
Der Song, der ursprünglich von Dré auf der Akustikgitarre geschrieben wurde, entstand, als er sich mit seiner Freundin, der R wie sie wohl über die Situation denkt?“, sagte André 3000 von OutKast, der bekanntlich mit R&B-Superstar Erykah Badu zusammen war.
Ursprünglich von Dré auf der Akustikgitarre geschrieben, wurde der Song zu einer psychedelischen Ballade mit Backmasking-Percussion. Big Boi schimpft als der verletzte Verehrer. André 3000 wird sensibel und entschuldigend. „Wie hat sich meine Mama gefühlt? “, sagte Badu zu RapRadar. „Baby, sie hat sich ein Ms. Jackson-Nummernschild gekauft.“ —C.W.
183. Billie Eilish, „Happier Than Ever“
2021
Nach ihrem Debüt „When We All Fall Asleep, Where Do We Go?“ hätte Billie Eilish einfach weiter als liebenswertes grünhaariges Teenager-Wunderkind, die verrückte kleine Schwester der Popwelt, dahingleiten können. Aber sie hatte dunklere emotionale Seiten, die sie erforschen musste. Und dort fand sie ihre neue erwachsene Stimme.
„Happier Than Ever“ ist der erschütternde Titelsong ihres zweiten Albums, der eine giftige Beziehung seziert. Es beginnt als akustische Ballade, geht dann aber in rockige Gitarrenverzerrungen über. Am Ende schreit sie aus voller Kehle. „Just fucking leave me aloooone!“ – in einem Anfall von kathartischer feministischer Punk-Wut. „Happier Than Ever“ bewies, wie weit Eilish gehen kann. Eine Künstlerin, die sich immer weigert, den einfachen Weg zu gehen. —R.S.
182. Brandi Carlile, „The Story“
2007
Brandi Carlile nahm ihr zweites Album live mit ihrer Band und dem Produzenten T Bone Burnett auf. „The Story“ – geschrieben von ihrem langjährigen KPartner Phil Hanseroth – profitierte eindeutig von dieser Unmittelbarkeit. „The Story“ ist eine mitreißende Liebeserklärung und eine solide Midtempo-Ballade, die durch Carliles Gesangsleistung zu Transzendenz erhoben wird.
Zu Beginn des Songs strahlt sie eine sanfte, fröhliche Widerstandskraft aus. Doch je mehr ihr bewusst wird, wie wichtig es für ihr langes Leben war, jemanden an ihrer Seite zu haben, desto voller wird ihre Stimme, die sich immer weiter steigert, bis sie schließlich völlig ausbricht. Und auf erstaunliche Weise die chaotischen Realitäten in ihrem Inneren offenbart. —M.J.
181. Rihanna feat. Drake, „Work”
2016
Obwohl Rihanna 2005 mit ihrem Debütalbum „Music of the Sun“ ihre karibische Kultur voll zur Geltung brachte und auch auf ihrem zweiten Album „A Girl Like Me“ aus dem Jahr 2006 den Reggae-Stil beibehielt, hatten sich ihre Welt und ihr Sound bis zu ihrem entscheidenden Wendepunkt „Good Girl Gone Bad“ aus dem Jahr 2007 massiv erweitert.
Auch wenn nachfolgende Hits mit karibischem Einschlag wie „Rude Boy“ und „You Da One“ eine musikalische Rückkehr zu ihren Wurzeln darstellten, ist „Work“ aus dem Jahr 2016 die perfekte Verschmelzung all des Coolen, das sie in ihren Jahren an der Spitze der Popmusik angesammelt hatte, mit dem Mädchen aus Barbados, das sie immer gewesen war.
Ausgestattet mit den eingängigsten Songtexten von PartyNextDoor, den Melodien, die Drake am besten beherrscht, und ihrer eigenen bissigen Mischung aus karibischen Kreolsprachen, dominiert Rihanna seit fast einem Jahrzehnt mit „Work“ die Tanzflächen. —M.C.