Die 5 unheimlichsten Szenen in David Lynchs Kultfilm „Blue Velvet“

David Lynchs beunruhigender Film-Albtraum definierte vor 30 Jahren einen neuen amerikanischen Surrealismus im Kino und prägte zum ersten Mal viele Themen, die mit dem Regisseur auch heute noch verbunden werden.

Das Rotkehlchen

Der Joyride durch die Hölle und zurück ist überwunden (Jeffrey, erneut im Wandschrank, kann Frank erschießen, nachdem dieser  sprichwörtlich seinen letzten Atemzug genommen hat), die ambivalenten sexuellen Abenteuer sind überstanden – da kehrt die Kamera zurück aus Jeffreys Ohr ans Tageslicht. Er sitzt unter einem Baum auf einer Liege und sonnt sich. Dabei beobachtet er einen Vogel auf dem Baum, ehe er von Sandy – mit der er nun verheiratet ist – zum Essen ins Haus gerufen wird. Sandy und ihre Großmama sehen in der Küche nun auch jenen Vogel. Es ist ein Rotkehlchen, das sich ganz nah an der Fensterscheibe niedergelassen und deutlich sichtbar einen Käfer im Schnabel zappeln hat.

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Die Liebe hat gesiegt, Komponist Angelo Badalamenti lässt Chorgesänge auffahren – nur das Tierchen, das den Zuschauern ein paar Jahre später im Vorspann von „Twin Peaks“ wieder begegnen sollte, sieht eigenartig unecht aus. Lynch hat einmal in einem Interview gesagt, dass die größte Herausforderung für das Publikum darin besteht, Kitsch und Grauen gleichzeitig verarbeiten zu müssen. Dass er dies inszenatorisch gegeneinander ausspielt wie kein anderer, hat es ihm ermöglicht eine eigene Symbolwelt zu errichten, die manche „lynchesk“ nennen und die in Bilder taucht, was man gemeinhin unter dem Begriff  des Unheimlichen versteht.

Die Feuerwehrmänner winken noch einmal in die Kamera, die Rosen wiegen wieder zärtlich im Wind und Dorothy spielt fröhlich mit ihrem Sohn. Das süßliche Ende ist nach den tiefabsurden Ereignissen zuvor ohne Verwunderung für den Zuschauern nicht zu haben. Mehr kann ein Film nicht erreichen.

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