Trump hasst Taylor Swift, aber bewirbt ihre Musik – hier sehen
Trump nutzt Taylor Swifts Song „The Fate of Ophelia“ in bizarrer TikTok-Propaganda über „The Fate of America“. Hier die volle Dröhnung
In Taylor Swifts Neuinterpretation von Shakespeares Hamlet, „The Fate of Ophelia“, erschafft sie eine poetische Geschichte über Seelenverwandte und Rettung. „Pulling me into the fire“, eine Zeile, in der sie ihre Liebe feiert, bekommt nun eine absurde politische Wendung.
Trump-Propaganda mit Swift-Soundtrack
Denn einer ihrer erklärten Feinde, Donald Trump, hat das Stück zweckentfremdet. In einem neuen TikTok-Post des Weißen Hauses läuft „The Fate of Ophelia“ über eine Bildcollage, die Trump als Retter Amerikas inszeniert. Unter der Überschrift „The Fate of America“.
Während Swift im Refrain singt: „Keep it one hundred on the land, the sea, the sky“, zeigt das Video Soldaten, Raketenstarts und Kampfflugzeuge. Die Zeile „Pledge allegiance to your hands, your team, your vibes“ wird mit einer US-Flagge, Trump neben J.D. Vance („das Team“) und ihren Ehefrauen Melania und Usha („die Vibes“) unterlegt.
Der wohl provokanteste Moment folgt, als über Swifts Zeile „Don’t care where the hell you been“ Trumps Fahndungsfoto aus dem Fulton County Jail eingeblendet wird – aufgenommen nach seiner Selbststellung wegen versuchter Wahlumkehr 2020. Bei Sekunde neun von insgesamt 22 taucht schließlich die Einblendung „Fate of America“ auf, während Trump Pommes bei McDonald’s schöpft.
„OUR VIBES 🇺🇸“, lautet der offizielle Kommentar. Der Clip sammelte binnen Stunden über 570.000 Likes. Vertreter von Swift reagierten bislang nicht auf Anfragen von Rolling Stone.
Vom Swift-Hass zur TikTok-Ironie
Der Song „The Life of a Showgirl“ war eine überraschende Wahl. Denn Trump hat in der Vergangenheit nie ein Hehl aus seiner Abneigung gegen Swift gemacht. Im September schrieb er auf Truth Social: „I HATE TAYLOR SWIFT!“ Im Mai legte er nach: „Seit ich gesagt habe, dass ich sie hasse, ist sie nicht mehr HOT!“ Und im August nutzte er eine Kontroverse um Schauspielerin Sydney Sweeney, um weitere Spitzen gegen Swift abzufeuern.
„Schaut euch diese woke Sängerin Taylor Swift an“, schrieb Trump. „Seit ich der Welt gesagt habe, dass ich sie nicht ausstehen kann, wurde sie ausgebuht und ist nicht mehr hot. Woke sein ist für Verlierer – Republikaner zu sein ist das Ziel.“
Swift hatte Trump bereits mehrfach öffentlich kritisiert – unter anderem wegen seines Umgangs mit den Black-Lives-Matter-Protesten, seiner Angriffe auf den US-Postdienst und seiner Verbreitung von KI-generierten Bildern, die sie angeblich als Unterstützerin seiner Kampagne zeigen. 2020 unterstützte sie Joe Biden, 2024 Kamala Harris.
Musik für Propaganda-Zwecke
Das Weiße Haus steht seit Monaten in der Kritik für seine Nutzung populärer Songs in Social-Media-Beiträgen. Sängerin Jess Glynne etwa erklärte im Juli, sie sei „krank vor Wut“, weil die Trump-Administration ihren Song „Hold My Hand“ in einem ICE-Werbeclip verwendet habe. „Meine Musik steht für Liebe, Einheit und Positivität – nicht für Spaltung oder Hass“, sagte sie.