Elvis Presley: Die 10 besten Country-Songs
Elvis Presleys größte Country-Momente: Von „Blue Moon of Kentucky“ bis „Moody Blue“ – seine 10 besten Songs zwischen Rock und Country.
Während Elvis Presleys musikalisches Werk in den Fünfzigern und Sechzigern hauptsächlich von Rock’n’Roll geprägt war und später von gefühlvollen Balladen und orchestralen Hymnen, bewahrte der Sänger zeitlebens eine tiefe Liebe zur Country-Musik. Besonders in den Siebzigern widmete sich Presley mit ganzem Herzen dem Genre. Sein letzter Nummer-eins-Hit stand auf der Country-Liste: „Moody Blue“ (1977). Hier sind die besten Country-Momente des scheinbar unsterblichen Sängers.
Blue Moon of Kentucky (1954)
Die B-Seite von Presleys erster Single für Sun Records, „It’s All Right“, zeigt den zukünftigen König des Rock’n’Roll an seinem Ursprungspunkt. Im Sommer 1954 war Rock’n’Roll noch eng mit Country verwoben.
Nur wenige Monate nach seinem 19. Geburtstag zeigte sich Presley in Reinform. Frei von Zwängen, spielerisch und wild. Mit Scotty Moores Gitarre und Bill Blacks Hillbilly-Backbeat raste er mit Hochgeschwindigkeit in die Zukunft. Seine Stimme schwankt zwischen sanftem Säuseln und heulendem Aufbegehren. „Blue Moon of Kentucky“ war ein Durchbruch. Der Beweis für Presley und Sun-Chef Sam Phillips, dass das Wunder wieder geschehen konnte.
She Thinks I Still Care (1977)
1976 ließ Presley ein mobiles Studio in Graceland aufbauen, um in seinem Jungle Room seine letzten Sessions aufzunehmen. In seiner vertrauten, wenn auch prunkvollen Umgebung, nahm er mehrere Country-Songs auf. Darunter „Moody Blue“, seinen letzten Nummer-eins-Hit.
Er interpretierte zudem Hits anderer Country-Größen wie Jim Reeves, Willie Nelson und George Jones. Besonders seine Version von „She Thinks I Still Care“, die B-Seite von „Moody Blue“, ist herzzerreißend. Wenn er die Zeile „Just because I’m not the happy guy I used to be“ singt, gewährt er einen realen Einblick in das Leben eines zunehmend isolierten Mannes.
I Forgot to Remember to Forget (1955)
Dies war Presleys traditionellster Country-Titel bei Sun Records. Und zugleich sein erster Nummer-eins-Hit auf den Country-Charts. Geschrieben von Stan Kesler und Charlie Feathers, ist der Song Country in der Form. Aber ganz Elvis im Stil.
Mit Moores Gitarre, die wie eine Pedal Steel klingt, und Presleys geschmeidiger Stimme entsteht ein bittersüßes Klangbild. Der Song ist zugleich Entschuldigung und Abschied. Getragen von Attitüde und Selbstbewusstsein. Als er Anfang 1956 an die Chartspitze kletterte, hatte Presley bereits bei RCA unterschrieben. Die Welt lag ihm zu Füßen.
I’m So Lonesome I Could Cry (1973)
„Ich möchte ein Lied singen, das wohl das traurigste ist, das ich je gehört habe“, sagte Presley bei seinem „Aloha From Hawaii“-TV-Special 1973, bevor er Hank Williams’ Klassiker anstimmte. In Presleys Interpretation wird der Song zur reinsten Form des Schmerzes. Er verlangsamt das Tempo, dehnt jedes Wort und verwandelt das Stück in eine quälende Klage. Eine Studioaufnahme erschien nie offiziell. Die Live-Version bleibt die definitive und ergreifendste Darbietung.
Gentle on My Mind (1969)
Nach seiner filmischen Flaute in den Sechzigern erlebte Presley mit seinem 1968er TV-Special ein Comeback. 33 Jahre alt, frei und selbstbewusst, kehrte er nach Memphis zurück, um das Album „From Elvis in Memphis“ aufzunehmen.
Zwischen Soul und Rock sticht seine mitreißende Version von John Hartfords „Gentle on My Mind“ hervor. Zwei Jahre zuvor ein Hit für Glen Campbell. Mit Streichern, Chören und Funk-Schlag verleiht Presley dem Song Glanz und Schwung. Ein Superstar, der wieder bereit war, die Welt zu erobern.