Exklusive Videopremiere: Oliver Polak (mit Erobique) – „Forever Corona“

Der Song beschreibt das lähmende Gefühl der Isolation und der Unsicherheit, das die letzten Monate geprägt hat und das wohl auch so schnell nicht wieder verschwinden wird. 

Corona Forever, Forever Corona. Wenn es nach Oliver Polak geht, werden bald alle einstimmen und dieses Lied singen: Die Kinder im Kindergarten, die Gläubigen im Gottesdienst, die Urlauber am Strand, die Dealer im Park, die Polizei auf dem Weg zum Einsatz, die Manager beim Zoom-Meeting, die Kassiererinnen im Supermarkt, die Wanderarbeiter im Schlachthaus.

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Und das kam so: Oliver war wie immer mit seinem Hund Arthur unterwegs. Beim Spazierengehen durch die menschenleeren Straßen von Hamburg hatte er plötzlich einen Basslauf und eine kleine Melodie im Ohr – und den passenden Refrain dazu: „Corona Forever, Forever Corona“.

Corona-Hymne wie aus den 80ern

Oliver ging zu seinem Freund Carsten Meyer, besser bekannt als Erobique, und sang ihm seine Melodie vor. Carsten hat ein kleines Studio am Fischmarkt, in dem beiden gerade an einem Album arbeiten. Er setzte sich sofort ans Klavier. „Das ist bei uns immer so“, sagt Oliver. „Ich singe was, und Carsten fängt an zu spielen.“ Sie reimten „House“ auf „Mouse“ und „Everbody’smissing“ auf „Handshakes, hugsandkissing“. Zwei Sängerinnen aus Hamburg bildeten einen Chor, in dem man auf der Stelle Mitglied werden möchte, die Orchester-Begleitung kam aus dem Midi, und fertig war der Song.

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Oliver Polak ist Entertainer, Schriftsteller und Gastgeber mehrerer Fernsehsendungen. Singen kann er auch, seine Stimme liegt irgendwo zwischen Barry White und Barry Manilow. Bekannt geworden ist er als deutsch-jüdischer Comedian mit einem ausgeprägten Hang zur Grenzüberschreitung. Doch wenn man seinen Corona-Song hört, wird schnell klar, dass dieses Lied kein Witz ist. Es beschreibt das lähmende Gefühl der Isolation und der Unsicherheit, das die letzten Monate geprägt hat und das wohl auch so schnell nicht wieder verschwinden wird.

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Es ist kein Zufall, dass er dabei klingt wie der Sänger einer deutschen Synthiepop-Band aus den Achtzigern, die auf den internationalen Markt schielt. Damals hatte man keine Angst vor Pathos, und auch Oliver kennt keine Scheu vorm großen Gefühl, auch wenn es verwundbar macht. „Corona Forever“ ist Clubhit und Schmusesong in einem. Der Zustand der Unsicherheit und der Hilflosigkeit wird von einem Refrain aufgehoben, der sich ausbreitet wie eine kuschelige Decke. Eine Decke, unter der die ganze Menschheit Platz hat.

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