George Michael: „Listen Without Prejudice Vol. I“ – Track By Track Review

Ein weiterer Künstler, der vor dem Erfolg flüchten wollte: „Faith“ machte George Michael zum Superstar. Mit dem Nachfolger tat er sich schwer – „Listen Without Prejudice Vol. I“ aber wurde sein bestes Album.

ROLLING STONE Badge
Empfehlungen der Redaktion

6. Waiting For That Day

Der Rhythmus ist nicht gut gealtert: James Browns „Funky Drummer“-Sample war das Weapon Of Choice vieler Künstler Ende der Achtziger, Anfang der Neunziger. Nach den Fine Young Cannibals und Sinead O‘ Connor war nun George Michael an der Reihe. Allerdings enthält das Trennungslied auch eine seiner wagemutigsten Zeilen, in der er seine Sprachlosigkeit zum Ausdruck bringt: „It’s not as though we just broke up / it’s not as though it was yesterday / but something I just can’t explain / something in me needs this pain / I know I’ll never see your face again“. Den Song-Epilog mit dem Stones-Zitat „You Can’t Always Get What You Want“ hätte es da gar nicht mehr gebraucht.

7. Mother’s Pride

Youtube Placeholder

An dieser Stelle findest du Inhalte aus Youtube
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

Eine Piano-mit Streicher-Ballade über die bedingungslose Liebe einer Mutter zu ihrem Kind, egal welche Kämpfe es buchstäblich in seinem Leben noch austragen muss. Das leider schmalzige Lied enthielt während des Golfkriegs 1991 eine Aufwertung, als es im US-Radio rauf und runter gespielt wurde, die DJs blendeten dazu Grüße der Angehörigen von Soldaten ein.

8. Heal The Pain

Youtube Placeholder

An dieser Stelle findest du Inhalte aus Youtube
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

Das Dumm-di-Dumm-Potential dieses Gitarren-Liebeslieds hat auch Paul McCartney erkannt, der mit George Michael 2008 eine Neueinspielung als Duett in Angriff nahm. Die gemeinsame Version klingt noch mehr nach Lagerfeuer als die Albumfassung. „Heal The Pain“ wurde als vierte Single ausgekoppelt, aber bereits nach Auskopplung zwei, „Freedom ’90“, war für die Fans die Luft aus „Listen Without Prejudice Vol. I“ raus. Nur Platz 31 in den UK-Charts.

9. Soul Free

Ein Geheimfavorit des Albums, und das an unauffälliger, vorletzter Position. Als eine Art Dirty Dub zieht „Soul Free“ dräuend seine Kreise und ist, trotz seiner Langsamkeit, neben „Freedom! ’90“ der einzige Dancefloor-Song der Platte. Und leider eines der wenigen Stücke, die noch immer auf ihre Live-Premiere warten.

10. Waiting (Reprise)

Youtube Placeholder

An dieser Stelle findest du Inhalte aus Youtube
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

Wie der Titel ankündigt, eine Art Epilog und Variation von „Waiting For That Day“.  Der ehemals Verlassene sieht nun einen Hoffnungsschimmer: „But you once said / There’s a way back for every man / So here i am / Don’t people change, here i am / Is it too late to try again“. Der Song war auch das Eröffnungsstück seiner „2 Live“-Tournee von 2006, das „Here I am“ mit anschließendem Scheinwerferlicht auf den Sänger sorgte damals für Entzückung bei den Fans.