Greta Thunberg demonstriert gegen Israels Teilnahme am ESC

Tausende fordern den Ausschluss Israels vom Eurovision Song Contest (ESC). Darunter Greta Thunberg.

Im südschwedischen Malmö haben mehrere tausend Demonstranten den Ausschluss Israels vom Eurovision Song Contest (ESC) gefordert. Etwa 5000 Menschen versammelten sich am Donnerstag in Malmö vor Beginn des zweiten Halbfinales zu einem Marsch durch die Stadt, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Sie beschrieb die Situation als „ruhig“. Die Aktion lief unter dem Motto „Schließt Israel von der Eurovision aus“ – unter den Demonstranten war auch Klimaaktivistin Greta Thunberg.

Die Teilnehmer versammelten sich auf einem Platz in der Nähe des Rathauses und zogen von dort mit palästinensischen Fahnen zu einem Park mehrere Kilometer vom Ort der Veranstaltung entfernt. Die Demonstranten riefen teils antisemitische Parolen und skandierten „Israel ist ein Terrorstaat“, entzündeten Rauchfackeln in den palästinensischen Farben und forderten eine Waffenruhe im Gaza-Krieg. Die Polizei war mit einem Hubschrauber und Beamten auf den Dächern im Einsatz.

Am Donnerstagabend sollte Künstlerin Eden Golan für Israel antreten, um sich für das große Finale des Gesangswettbewerbs am Samstag zu qualifizieren. Die Teilnahme Israels hatte monatelang für viel Kritik gesorgt. Der Gaza-Krieg warf dabei einen Schatten über den ESC. Zahlreiche Künstler forderten direkt zu Beginn den Ausschluss Israels vom Wettbewerb.

Entlang einer Fußgängerzone, die vorübergehend in „Eurovision-Straße“ umbenannt wurde, wehten palästinensische Flaggen an Fenstern und Balkonen. Propalästinensische Gruppen wollten am Samstag, dem Tag des Eurovision-Finales, erneut demonstrieren. Die israelische Regierung warnte ihre Bürger vor Angriffen während des traditionellen Gesangswettbewerbs in Malmö.

Eine Demonstration mit Musik zur Unterstützung Israels wurde im Laufe des Abends erwartet

„Es ist toll zu sehen, dass es hier so viele Menschen gibt, die sich für Palästina einsetzen, auch wenn es unter schrecklichen Umständen geschieht“, sagte sie der schwedischen Nachrichtenagentur TT. Sie teile nicht die Ansicht, dass die Eurovision frei von politischen Positionen sei. Der Ausschluss Russlands nach dem Einmarsch in die Ukraine sowie das Verbot palästinensischer Flaggen sei Politik, sagte sie.

Eine Demonstration mit Musik zur Unterstützung Israels wurde im Laufe des Abends erwartet. Ebenfalls soll es eine weitere Demonstration gegen Israels Teilnahme an der Malmö Arena geben. Die Sicherheitsmaßnahmen der Polizei in Malmö wurden planmäßig deutlich verstärkt – unter anderem mit Unterstützung aus Dänemark und Norwegen. Am Donnerstag waren zahlreiche Sicherheitskräfte im Einsatz.

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