ESC: Irlands Bambie Thug muss auf politische Botschaften verzichten

Ursprünglich hatte Bambie Thug geplant, sich „Waffenstillstand“ und „Freiheit“ auf den Körper zu schreiben und sich so live zu präsentieren.

Am Samstag, den 11. Mai, wird Irland Bamie Thug ins Rennen für den diesjährigen Eurovision Song Contest schicken. Die nichtbinäre Person bringt ihren Song „Doomsday Blue“ auf die Bühne in Malmö. Die geplante Performance musste nun aber kurzfristig angepasst werden. Die Veranstalter:innen haben Bambie Thug verboten, politische Botschaften auf den Körper zu schreiben.

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Das war der ursprüngliche Plan

Eigentlich wollte Bambie Thug in der Performance eine dem Artist wichtige Botschaft überliefern. So wollte Thug auf dem Körper die Wörter „Ceasefire“ (Waffenstillstand) und „Freedom“ (Freiheit) tragen. Die Worte sollten in Oghamschrift geschrieben sein. Dabei handelt es sich um ein frühmittelalterliches irisches Alphabet. Damit wollte Bambie Thug auf die derzeitige Lage im Gazastreifen aufmerksam machen.

Doch die Veranstalter:innen des ESCs haben sich nun gegen die Körperbemalung ausgesprochen. Eine Sprecherin der Europäischen Rundfunkunion sagte: „Die Schrift, die auf Bambie Thugs Körper während der Kostümproben zu sehen war, verstieß gegen die Wettbewerbsregeln, die den unpolitischen Charakter der Veranstaltung schützen sollen.“ Daraufhin habe das irische Team zugestimmt, die Bemalungen zu ändern.

Bambie Thug ändert die Worte in „Krönt die Hexe“

Nach den Kostümproben am Dienstagabend (7. Mai) äußerte sich Thug zu der Maßregelung. „Es war sehr wichtig für mich, weil ich für Gerechtigkeit und für Frieden bin. Leider musste ich diese Botschaften in ‚Krönt die Hexe‘ ändern, was eine Anordnung der EBU war“, heißt es gegenüber der britischen Nachrichtenagentur „PA“.

Isaak: „Habt ihr Lack gesoffen?“

Auch Isaak ist in den Konflikt um den Eurovision Song Contest involviert. Der deutsche Teilnehmer Isaak soll wohl dazu aufgefordert worden sein, den Wettbewerb zu boykottieren. Der Grund dafür sei, dass Israel die Teilnahme am Wettbewerb nicht untersagt wurde. Gegenüber „ZDFheute“ erklärte der Musiker: „Das ist Wahnsinn. Ich kriege so viele Nachrichten. Mir wird vorgeworfen, wenn ich den ESC nicht boykottiere, sei ich ,Mittäter am Genozid in Gaza‘. Jetzt reißt euch mal zusammen, Leute, habt ihr Lack gesoffen?“

Isaak wird am Samstag (11. Mai) mit seinem Song „Always On The Run“ teilnehmen. Änderungen an seiner Performance musste auch er vornehmen. Allerdings ging es dabei nicht um eine politisch konotierte Anpassung, sondern darum, dass der 29-Jährige zuvor ein Schimpfwort in seinem Songtext verwendete.

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Für Isaak sei es nachvollziehbar, dass Russland weiterhin vom ESC ausgeschlossen bleibt, Israel dagegen teilnehmen darf. „Israel hat eine freie Berichterstattung, Russland nicht. Um die Propaganda Russlands nicht zu unterstützen, hat man eben gesagt, wir können Russland leider nicht teilnehmen lassen. Deswegen hat man sich letztlich dazu entschieden, Israel teilnehmen zu lassen und Russland nicht. Ich finde es auch nicht schön, aber ich kann es verstehen.“

In Schweden hatten bereits im Februar 2024 mehr als 1.000 Artists dazu aufgerufen, Israel vom Eurovision Song Contest auszuschließen. Auch Demonstrationen sind geplant – Israelis wird sogar von der Reise nach Malmö abgeraten. Weil die ESC-Veranstalter Israel als teilnehmendes Land nicht ausschließen, gibt es daher Forderungen, den ESC als Veranstaltung zu boykottieren.

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