Keith Richards arbeitet mit Mick und Steve an neuen Songs für die Rolling Stones

Gitarrist spricht von ungeahnter, neuer Dynamik beim Schreibprozess. Der neue Drummer wirkt als Jungbrunnen.

Keith Richards steht weiterhin voll unter Dampf. In New York spielte er eines der seltenen Konzerte mit seiner All-Star-Band X-Pensive Winos; um ganz nebenbei auf die Jubiläumsausgabe seines 1992er-Albums „Main Offender“ (im schmucken Boxset) hinzuweisen. Auch für die Rolling Stones gibt er gerade den Außenminister. Nach seinen Aussagen wird Tour-Drummer Steve Jordan zum vollwertigen Bandmitglied. Zu erleben wird das hierzulande ab Juni sein, denn die Stones kommen auf Tournee.

„Ich bin sehr gespannt auf die neue Dynamik, da Steve jetzt in der Band ist“ sagte er in einer lockeren Fernseh-Plauderei mit Talkmaster Anthony Mason bei CBS Sunday Morning. Nachdem noch einmal bestätigt wurde, dass Richards nach 54 Jahren mit der Kippe im Mundwinkel zum Nichtraucher mutiert ist, ging es um die musikalische Zukunft der Band
„Es ist eine Art Metamorphose in etwas anderes. Ich habe letzte Woche mit Mick und Steve gearbeitet, und wir haben acht oder neun neue Songs entwickelt. Das ist für unsere Verhältnisse überwältigend. Früher war unser Songwriting auch mal wie eine Wüste.“

Auf die Frage, wann es einfacher, wann schwieriger ist, neues Material zu finden, konnte Richards nur mit den Schultern zucken „Mit der Muse ist das das so eine Sache“, scherzte Richards mit einem breiten Grinsen. „Nicht immer kann man ihre Adresse finden.“

Das letzte Stones-Album „Blue & Lonesome“ aus Jahr 2015 widmete sich Blues-Coversongs. Neues eigenes Originalmaterial erschien gar vor mittlerweile 17 Jahren auf „A Bigger Bang“. Mit dem Tod von Drummer Charlie Watts im letzten August musste eine neue Chemie innerhalb der Band gefunden werden.

Sänger Mick Jagger hatte sich bereits im Spätsommer 2021 zur neuen Stones-Ära geäußert. „Ohne Charlie wird es natürlich sehr schwierig werden. Denn wir haben bereits Stücke, auf denen Charlie natürlich mitgespielt.“ Die Kunst würde nun darin bestehen, angemessen und mit Respekt das Bestehende in neue Dimensionen zu überführen.

Wenn es nach Keith Richards geht, sind die Rolling Stones auf dem besten Weg dahin.

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